Rassismus-Vorwürfe gegen Kölner Polizei Konsequent richtig

Wie vergangenes Jahr steht die Kölner Polizei erneut wegen der Silvesternacht in der Kritik. Wenn sich Nordafrikaner tatsächlich auffällig verhalten haben sollten, spricht nichts gegen eine Fokussierung. Ein Kommentar.

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Die Kölner Polizei steht nach der Silvesternacht erneut in der Kritik. Quelle: dpa

Berlin The same procedure as last year: Es ist Anfang Januar, und alle diskutieren wieder über die Kölner Polizei, schreibt das Onlineportal Meedia. Ja, so ist es. Nur anders als vor einem Jahr geht es nicht um ein Versagen beim Verhindern von Straftaten, sondern um das massive Polizei-Aufgebot am Samstag und den Vorwurf des so genannten „racial profiling“, womit ein gezieltes polizeiliches Vorgehen nach ethnischen Gesichtspunkten gemeint ist.

Blieben Verhältnis- und Rechtmäßigkeit auf der Strecke, wenn insgesamt knapp 1.000 Personen alleine aufgrund ihres Aussehens überprüft und teilweise festgesetzt wurden, wie Grünen-Chefin Simone Peter es sieht? Was wäre in Deutschland eigentlich los gewesen, wenn es wie im vergangenen Jahr zu zahlreichen sexuellen Übergriffen gekommen wäre?

In der Silvesternacht 2015 waren vor allem rund um den Kölner Dom massiv Frauen umringt und sexuell belästigt worden – vor allem von Männern aus Nordafrika. Ermittlungen zufolge hatten sich auch in diesem Jahr große Gruppen von Nordafrikanern in Köln verabredet. Wenn das zutrifft, dann spricht nichts dagegen, hier vorbeugend tätig zu werden und diese Männer konsequent in den Fokus zu nehmen und bei kleinsten Vergehen einzuschreiten.

Für den Begriff „Nafris“ für Nordafrikaner hat sich der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies inzwischen entschuldigt. Der Begriff werde als „Arbeitsbegriff“ innerhalb der Polizei verwendet, sei aber „frei jeder Wertung“, hieß es. Zweifellos ist dies das größere Übel in all der Aufregung um den Silvestereinsatz: dass ein solcher Begriff in offizieller Kommunikation auftaucht.

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