Berlin Bundessozialministerin Andrea Nahles hat die Parteien im kommenden Bundestagswahlkampf vor einem Überbietungswettbewerb zum Rentenniveau gewarnt: „Das kann sich nur die Linkspartei leisten, die sich einen feuchten Kehricht darum kümmert, was es kostet“, sagte die SPD-Politikerin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Jedes Prozent mehr Rentenniveau koste sechs Milliarden Euro zusätzlich im Jahr.
Nahles will im Rentensystem eine doppelte Haltelinie einziehen: Das Rentenniveau soll demnach längerfristig nicht zu stark sinken - die Rentenbeiträge sollen nicht zu stark steigen. Es ist ein schwieriges Thema, weil es um hohe Milliardenbeträge geht und auch andere Stellschrauben eine Rolle spielen. In der Union gibt es zum Beispiel Forderungen, dies an eine steigende Lebensarbeitszeit zu koppeln.
Am kommenden Donnerstag wollen die Koalitionsspitzen über die Rente beraten. Erwartet wird, dass Nahles danach ein Gesamtkonzept vorlegen wird.
In der „FAZ“ sagte Nahles, sie sei sich mit SPD-Chef Sigmar Gabriel einig, dass das Renteneintrittsalter nicht pauschal über 67 Jahre hinausgeschoben werden dürfe. Die Idee sei für sie vom Tisch: „Eine pauschale Anhebung des Rentenalters ist nicht sinnvoll.“