Rentenpolitik Wegen Mütterrente droht 2020 kräftige Mehrbelastung der Beitragszahler

Die von der CSU geforderte Erhöhung der Mütterrente würde zu einem deutlich steigenden Rentenbeitragssatz noch in dieser Wahlperiode führen.

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Quelle: dpa

Die von der CSU geforderte Erhöhung der Mütterrente würde zu einem deutlich steigenden Rentenbeitragssatz noch in dieser Wahlperiode führen. Das geht aus Berechnungen des Duisburger Ökonomen Reinhold Schnabel für die WirtschaftsWoche hervor. 

Die zusätzliche Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der Altersversorgung schlägt mit rund 6,7 Milliarden Euro jährlich zu Buche. Würden diese Kosten  aus laufenden Einnahmen und der Rentenrücklage - und damit in erster Linie von den Beitragszahlern - finanziert, wäre die Reserve den Berechnungen zufolge Ende 2019 weitgehend aufgebraucht. 2020 müsste der Beitragssatz deshalb  von 18,7 auf 19,1 Prozent angehoben werden, um die Ausgaben zu finanzieren. 

Ohne Mütterrente könnte der Beitrag nach offiziellen Prognosen hingegen noch bis 2022 stabil bleiben. Setzte sich die CSU in dem Koalitionsverhandlungen mit dem umstrittenen Vorhaben durch, wäre dies „rückwärtsgewandte Politik“, sagte Schnabel der WirtschaftsWoche. „Sie wälzt Kosten auf die jüngeren Generationen ab.“

Die Rentenpolitik wurde von der CSU allerdings zu einem Kernanliegen einer möglichen  Jamaika-Koalition erklärt. In der CSU kursieren nach Informationen der WirtschaftsWoche deshalb auch Gedankenspiele, nach denen der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer seinen Posten räumen und stattdessen als Sozialminister nach Berlin gehen könnte. Dies wurde der Mütterrentenforderung weiteren Nachdruck verleihen.

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