Reparationszahlungen Bundesregierung weist polnische Forderung zurück

In Polen werden Forderungen nach deutschen Reparationszahlungen immer lauter. Es geht um Summen in mindestens dreistelliger Milliardenhöhe. Die Bundesregierung sieht dafür jedoch keinen Anlass.

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Die polnische Regierungschefin hat die Reparationsforderungen an Deutschland kürzlich bekräftigt. Quelle: dpa

Berlin Die Bundesregierung hat die in Polen immer lauter werdende Forderung nach deutschen Kriegsreparationen in mindestens dreistelliger Milliardenhöhe zurückgewiesen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Freitag, Deutschland stehe zu seiner Verantwortung für die „unfassbaren Verbrechen“ des Zweiten Weltkriegs.

Dafür seien erhebliche Reparationszahlungen auch an Polen geleistet worden, und Deutschland leiste weiter Zahlungen für die Folgen des NS-Unrecht, sagte Seibert. Polen habe aber 1953 auf weitere Forderungen verzichtet und dies mehrfach bestätigt. „Es gibt für die Bundesregierung gar keinen Anlass, an der völkerrechtlichen Wirksamkeit des Reparationsverzichts von 1953 zu zweifeln.“

Zuletzt hatte die rechtskonservative polnische Regierungschefin Beata Szydlo die Reparationsforderungen bekräftigt. Davor hatte Innenminister Mariusz Blaszczak die materiellen Kriegsschäden auf eine Billion US-Dollar (derzeit 840 Milliarden Euro) geschätzt. Außenminister Witold Waszczykowski sagte dazu: „Vielleicht sogar noch mehr.“

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