Richtungsstreit Höcke will „neuen Patriotismus“ für die AfD

AfD-Chefin Frauke Petry liegt mit dem Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke weiterhin im Clinch über den Richtungskurs für die Partei. Sie glaubt, die AfD muss sich festlegen, er will sich möglichst breit aufstellen.

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Der Thüringer Landesvorsitzende Björn Höcke sieht keine Notwendigkeit für die AfD, sich grundsätzlich für einen bestimmten Kurs zu entscheiden. Quelle: AP

Berlin Vor dem AfD-Bundesparteitag an diesem Wochenende ist der Richtungsstreit zwischen Parteichefin Frauke Petry und dem Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke neu ausgebrochen. Petry hatte dem Magazin „Stern“ gesagt: „Die AfD wird sich entscheiden müssen, wo sie hin will. Will sie eine konservativ-liberale oder eine nationalkonservativ-soziale Partei sein?“ Höcke entgegnete nun: „Ich sehe überhaupt keine Notwendigkeit für die AfD, sich grundsätzlich für einen bestimmten Kurs zu entscheiden.“ In der „Thüringer Allgemeinen“ (Freitag) erklärte er weiter: „Im Gegenteil: Die Partei muss sich möglichst breit aufstellen und das Beste aus konservativen, liberalen und sozialen Traditionen in einem neuen Patriotismus verbinden.“

Gegen den Thüringer Landeschef war ein - inzwischen wieder eingestelltes - Parteiausschlussverfahren eingeleitet worden, weil er behauptet hatte, dass nicht alle NPD-Mitglieder als rechtsextrem einzuschätzen seien.

Höcke plädierte dafür, die AfD zur „Partei der sozialen Gerechtigkeit“ zu machen. „Gerade in Ostdeutschland gibt es besonders viele prekäre Beschäftigungsverhältnisse und gebrochene Erwerbsbiografien“, erklärte er. Die müsse die Partei in den Mittelpunkt stellen.

Die Partei will auf ihrem Parteitag am Samstag und Sonntag in Stuttgart ihren Kurs neu justieren und dazu zumindest Teile eines Grundsatzprogramms beschließen.

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