Richtungsstreit in der AfD Weidel und Gauland sprechen seit Monaten nicht mit Petry

AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland sieht in einer Anklageerhebung gegen Parteichefin Frauke Petry wegen Meineids eine mögliche Belastung im Wahlkampf. Die AfD-Spitzenkandidaten haben seit Monaten nicht gesprochen.

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Weidel und Gauland sprechen seit Monaten nicht mit Petry Quelle: dpa

Zwischen AfD-Chefin Frauke Petry und den beiden Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, Alexander Gauland und Alice Weidel, herrscht seit Monaten Funkstille. Sie hätten mit Petry seit dem Bundesparteitag in Köln vor vier Monaten „kein Wort mehr“ gewechselt, sagte Gauland der Deutschen Presse-Agentur. Die Parteichefin sei an einem direkten Kontakt derzeit wohl nicht interessiert.

Gauland sagte, er hoffe aber trotzdem, dass es nach der Wahl am 24. September „eine Bundestagsfraktion geben wird, die zusammenhält und in der man Kompromisse findet. Ich erwarte keinen Gauland- oder Weidel- oder Petry-Flügel.“ Petry hatte nach Kritik an ihrem realpolitischen Kurs kurz vor dem Parteitag überraschend erklärt, sie stehe für das Spitzenteam nicht zur Verfügung. AfD-Mitglieder, die ihren Kurs unterstützen, gründeten im Juli die „Alternative Mitte“. Sie soll ein Gegengewicht zum rechtsnationalen Flügel um Björn Höcke und André Poggenburg bilden.

Man könne die Frage stellen, ob „solche Gruppierungen wie der „Flügel“ und die „Alternative Mitte“ noch zielführend für die Partei sind“, sagte Gauland. Das dürfe man nicht von heute auf morgen verordnen, „aber darüber muss man einmal ehrlich nachdenken“, fügte er hinzu. Ihm wäre es lieber, „es würden diese Strukturen in der Partei nicht verfestigen“.

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