Schäuble verspricht Reeder können auf Lösung zur Versicherungssteuer hoffen

Die Branche befürchtet Belastungen im dreistelligen Millionenbereich, sollte die Versicherungssteuer auf Deutsche Reeder angewendet werden. Finanzminister Wolfgang Schäuble verspricht eine „pragmatische Lösung“.

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Deutsche Reeder können auf eine Lösung bei der Versicherungssteuer für Erlöspools hoffen. Quelle: dpa

Hamburg Die deutschen Reeder sollen auch künftig von der Versicherungssteuer auf Erlöspools befreit werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble stellte der Branche am Mittwoch diesbezüglich eine „pragmatische Lösung“ in Aussicht.

Er werde dafür sorgen, dass das, was die Bundeskanzlerin zugesagt habe, auch umgesetzt werde. „Darauf können Sie sich wirklich verlassen.“ Man müsse allerdings darauf achten, dass dies keinen Widerstand in Brüssel auslöse, schränkte Schäuble ein.

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hatte zuvor auf eine solche Zusage Schäubles gedrängt. Sollte nicht bald eine dauerhafte Lösung gefunden werden, müssten Schifffahrtsunternehmen im kommenden Jahr damit beginnen, Poolvereinbarungen zu kündigen und Aktivitäten ins Ausland zu verlagern.

Die seit sechs Jahren in der Krise steckende Branche befürchtet zusätzliche Belastungen von mehr als 200 Millionen Euro jährlich, sollte die Versicherungssteuer auf sie angewendet werden. Es geht dabei um Charterreedereien, die ihre Frachter an Linienreedereien vermieten. Sie arbeiten in Erlöspools zusammen, um Schwankungen bei den Einnahmen abzufedern. Die Charterraten sinken wegen der Überkapazitäten seit Jahren und reichen oft nicht aus, um die Betriebskosten zu decken. Deswegen sind schon zahlreiche kleinere Reedereien in die Pleite gefahren.

Bis Ende 2015 gilt ein Moratorium. Bislang fehlt nach Darstellung des Reederverbandes jedoch eine gesetzliche Klarstellung, dass Schiffserlöspools von der 19-prozentigen Versicherungssteuer befreit sind. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte den Reedern bei der Maritimen Konferenz im vergangenen Jahr eine Lösung in Aussicht gestellt. Darauf berief sich der scheidende Verbandschef Michael Behrendt nun. Er argumentierte damit, Experten unterstützten den VDR in der Ansicht, dass Erlöspools keine Versicherung seien.

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