Schulung kann starten Deutsche Waffen sind im Nordirak eingetroffen

Panzerfäuste, Munition und Gewehre: Die deutsche Waffenlieferung ist mit Verspätung im Nordirak eingetroffen. Nun kann die Ausbildung der Kurden für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat anfangen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Panzerfäuste, Gewehre und Munition: Die Lieferung der Bundeswehr ist im Nordirak angekommen. Quelle: dpa

Erbil/Potsdam Die Bundeswehr kann mit der Waffenausbildung der Kurden im Nordirak beginnen. Nach dem deutschen Ausbildungsteam traf am Donnerstagabend auch die erste deutsche Waffenlieferung für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Kurdenhauptstadt Erbil ein.

Die Panzerfäuste, Gewehre und Munition aus Bundeswehrbeständen sollen der kurdischen Peschmerga-Armee übergeben werden. Deutschland will 10.000 Kämpfer ausrüsten.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte Erbil kurz zuvor wieder verlassen. Sie sagte den Kurden bei einem Überraschungsbesuch langfristige Solidarität für ihren Kampf gegen die Terrormiliz IS zu. Zugleich versprach sie weitere Unterstützung für die Hunderttausenden Flüchtlinge im Nordirak. „Ich möchte Ihnen versichern, dass wir fest an Ihrer Seite stehen bei dieser Aufgabe.“

Kurden-Präsident Massud Barsani forderte nach einem Treffen mit von der Leyen noch mehr und modernere Waffen von der internationalen Gemeinschaft. Barsani sagte, dass „die Qualität der Waffen und die Anzahl der Waffen“ noch besser sein könne. Er fügte hinzu: „Es ist nicht nur unser Krieg. Wir kämpfen im Namen aller in der Welt gegen die Terroristen.“

Von der Leyen flog nach wenigen Stunden wieder ab. Während sie sich im Irak aufhielt, hatte in Berlin ein umfangreicher Mängelkatalog für Aufregung gesorgt. Dieser listet defektes Gerät bei der Bundeswehr auf.

Die erste deutsche Waffenlieferung war in der Nacht zum Donnerstag mit deutlicher Verspätung gestartet. Wegen einer technischen Panne startete ein niederländisches Transportflugzeug mit 27 Tonnen Waffen und Munition zwölf Stunden später als geplant vom Flughafen Leipzig. Die Maschine hatte 50 Panzerfäuste mit Munition, 520 Gewehre und 20 Maschinengewehre an Bord. Nach einem Zwischenstopp auf der britischen Basis Akrotiri auf Zypern ging es am Donnerstagabend weiter nach Erbil.

Kurz zuvor waren auch die dafür zuständigen Ausbilder der Bundeswehr nach einer Serie von Verzögerungen in Erbil gelandet. Die sechs Fallschirmjäger und ein Sanitäter, die kurdische Kämpfer im Umgang mit den deutschen Waffensystemen schulen sollen, hatten wegen einer defekten Transall in Bulgarien auf eine Ersatzmaschine warten müssen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%