Sigmar Gabriel EU-Integration soll GroKo-Projekt werden

Sigmar Gabriel will die europäische Integration voranbringen. Außenpolitisch solle Europa kein „kleiner Fisch im Becken voller Haie“ sein. Kritik übt der Bundesaußenminister an Donald Trumps America-First-Politik.

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„Mit einem schwachen Europa verlieren wir den Kampf um unsere Werte und um Einfluss.“ Quelle: dpa

Berlin Am ersten Jahrestag des Amtsantritts von US-Präsident Donald Trump hat Bundesaußenminister Sigmar Gabriel die geopolitische Bedeutung der europäischen Integration hervorgehoben: „Wenn liberale Werte andernorts in Bedrängnis geraten und 'alternative Fakten' die Debatten bestimmen, dann muss doch jedem hier in Europa klar werden: Mit einem schwachen Europa verlieren wir den Kampf um unsere Werte und um Einfluss“, sagte der SPD-Politiker dem Handelsblatt. „Deshalb setze ich mich so dafür ein, dass wir Europa reformieren und voran bringen.“

Die Weiterentwicklung der Europäischen Union gilt als zentrales Projekt einer möglichen Neuauflage der großen Koalition. Gabriel äußerte sich kurz vor dem Sonderparteitag der SPD in Bonn, auf dem die Delegierten über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU abstimmen. Der frühere Parteivorsitzende erinnerte die Genossen an die angespannte außenpolitische Lage: „Die USA ziehen sich immer mehr aus der internationalen Zusammenarbeit zurück“, bilanzierte er. „Multilateralismus wird zum Unwort.“

Der Herausforderung durch den America-First-Präsidenten Trump könne nur ein handlungsfähiges Deutschland in enger Zusammenarbeit mit Frankreich bewältigen. „In dieser unbequemen Situation müssen wir uns entscheiden: Wollen wir gestalten oder wollen wir gestaltet werden?“, argumentierte Gabriel. „Wenn wir gestalten wollen, dann müssen wir unsere Interessen klarer definieren und entschiedener dafür einstehen.“ Der Außenminister ergänzte: „Ich will eben nicht, dass Europa nur noch ein kleiner Fisch in einem Becken voller Haie ist“.

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