Sigmar Gabriel SPD-Chef hält sich in der K-Frage bedeckt

SPD-Chef Sigmar Gabriel ist in einem Medienbericht bereits als Kanzlerkandidat ausgerufen worden. Die Parteispitze spielte den Bericht herunter. Entschieden werden solle erst bei einer Vorstandsklausur am 29. Januar.

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Der SPD-Parteichef will sich erst Ende Januar zu seiner möglichen Kandidatur äußern. Quelle: dpa

Düsseldorf SPD-Chef Sigmar Gabriel will sich bis Ende Januar bedeckt halten, ob er seine Partei als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl im Herbst führt. „Personaldiskussionen und -entscheidungen wird es heute nicht geben“, sagte Generalsekretärin Katarina Barley am Dienstagabend in Düsseldorf unmittelbar vor Beratungen der engeren Parteiführung.

Entschieden werden soll über die Kanzlerkandidatur erst bei einer Vorstandsklausur am 29. Januar. Die „Bild“-Zeitung berichtete unter Berufung auf Parteikreise, Parteichef Sigmar Gabriel habe sich zur Kanzlerkandidatur entschieden.

Die SPD-Führung spielte den „Bild“-Bericht herunter. Vizechef Ralf Stegner erklärte über den Kurzmitteilungsdienst Twitter: „SPD-Kreise: Erste Ente 2017! Stichtag: 29. Januar. Prognose: Es ist ein Junge!“ Im Gespräch für die Kanzlerkandidatur sind auch der bisherige Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz.

In der SPD-Spitze herrscht aber die Erwartungshaltung, dass Gabriel als Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) antritt. „An Sigmar Gabriel als Kanzlerkandidat führt kein Weg mehr vorbei“, sagte bereits in der vorigen Woche ein Mitglied der Parteiführung zu Reuters.

Das Treffen am Dienstagabend in einem Düsseldorfer Hotel schürte Spekulationen über eine frühere Vorentscheidung. Dagegen sprach aber, dass Schulz gar nicht teilnehmen sollte, weil er als Präsident des Europaparlaments zur Beisetzung des früheren portugiesischen Staatsoberhaupts Mario Soares reiste und erst in der Nacht zurückerwartet wurde. Thema des Treffens sei die „inhaltliche Ausrichtung für die nächsten Monate“, sagte Barley.

Die Vorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos, Johanna Ueckermann, sagte in der ARD, die Stimmung an der Parteibasis gegenüber Gabriel sei kritisch. „Und er wird ziemlich viel Arbeit vor sich haben, um die Partei hinter sich zu versammeln und zu motivieren für den Wahlkampf.“ In Umfragen liegt die SPD mit 20 bis 22 Prozent deutlich unter ihrem Wahlergebnis von 25,7 Prozent aus dem Jahr 2013. Bei der Union reichen die Umfragewerte von 32 bis 38 Prozent.

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