Sigmar Gabriel SPD darf sich bei Neubeginn nicht jagen lassen

Der Bundesaußenminister und ehemalige SPD-Parteichef Sigmar Gabriel warnt seine Partei vor schnellen Statements zu inhaltlichen Ausrichtung. Er selbst möchte sich erst „irgendwann“ mit eigenen Vorschlägen zu Wort melden.

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Der ehemalige SPD-Vorsitzende will, dass seine Partei in Ruhe darüber nachdenkt, wie der Neuanfang aussehen kann. Quelle: dpa

Hannover Vizekanzler und Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel rät seiner Partei nach dem Absturz bei der Bundestagswahl von strategischen Schnellschüssen ab. „Ich bin ehrlich gesagt in den letzten Wochen eher ein bisschen erstaunt darüber gewesen, wer schon alles wusste, was zu passieren hat“, sagte Gabriel am Donnerstag bei einem Auftritt im niedersächsischen SPD-Wahlkampf.

Die SPD dürfe sich nicht jagen lassen, sondern müsse in Ruhe darüber nachdenken, wie der Neubeginn aussehen solle: „Nicht gleich wieder zu wissen, wie es morgen geht.“ Gabriel, der nach siebeneinhalb Jahren an der Parteispitze Anfang des Jahres Platz für Martin Schulz gemacht hatte, kündigte an, er werde sich „irgendwann“ mit eigenen Vorschlägen zu Wort melden.

Er wünsche sich, dass die SPD wieder liberaler werde und den verunsicherten Bürgern stärker zuhöre. Sein Eindruck sei, alle Parteien seien inzwischen zu verschlossen gegenüber Neuem und Anderem. Gabriel lobte in diesem Zusammenhang die neue Fraktionschefin und bisherige Arbeitsministerin Andrea Nahles. Sie habe zu Recht vor einem „neuen Feudalismus“ in der Bildung - das Elternhaus entscheidet über Chancen - gewarnt.

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