Sonntagsfrage FDP profitiert nicht von Niedersachsen

Schluss mit der Hochstimmung bei der FDP: Die Liberalen können im Bund nicht von ihrem Erfolg bei der Landtagswahl profitieren. Auch die CDU verliert leicht, nur die Sozialdemokraten gewinnen hinzu.

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Philipp Rösler hat sich mit kluger Taktik an der Parteispitze gehalten - an der mangelnden Wählergunst ändert das wenig. Quelle: AFP

Berlin Auch nach ihrem guten Ergebnis bei der Landtagswahl in Niedersachsen kann die FDP laut ZDF-Politbarometer bundesweit in der Wählergunst nicht zulegen. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Liberalen weiterhin nur auf vier Prozent und würden damit nicht in den Bundestag einziehen, ergab die am Freitag veröffentlichte Umfrage. CDU/CSU würden nach einem Rekordergebnis Anfang Januar einen Prozentpunkt abgeben und kämen auf 41 Prozent. Die SPD könnte um einen Punkt auf 29 Prozent zulegen.

Die Grünen würden laut der Umfrage mit unverändert 13 Prozent als drittstärkste Kraft in den Bundestag einziehen. Die Linke würde mit sechs Prozent knapp den Sprung ins Parlament schaffen, während die Piraten mit drei Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würden. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen hatten SPD und Grüne knapp eine Mehrheit erreicht. Die FDP schnitt mit 9,9 Prozent überraschend stark ab, profitierte dabei aber offensichtlich von Leihstimmen aus dem Lager der CDU-Anhänger.

Das FDP-Führungsduo für die Bundestagswahl mit Parteichef Philipp Rösler und Fraktionschef Rainer Brüderle als Spitzenmann im Wahlkampf wird von den Wählern zurückhaltend bewertet. Nur 19 Prozent der Befragten glauben, dass es mit Rösler und Brüderle an der Spitze für die FDP jetzt aufwärts gehen wird. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) rechnet dagegen mit keinen größeren Auswirkungen. 17 Prozent der Befragten meinen sogar, dass es mit dem Duo für die FDP abwärts gehen wird.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück konnte nach einem Einbruch Anfang Januar seinen Abstand zu Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Wählergunst etwas verringern, liegt aber weiterhin deutlich hinter der Amtsinhaberin. Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder Kanzlerin hätten, sprachen sich nach 65 Prozent vor zwei Wochen nun 62 Prozent für Merkel aus. Steinbrück kam nach 25 Prozent Anfang Januar auf 29 Prozent.

Auch die Liste der zehn wichtigsten Politiker führt Kanzlerin Merkel weiter an. Auf einer Beliebtheitsskala von plus fünf bis minus fünf kommt sie auf einen Wert von 2,5. Auf Platz zwei liegt mit 1,8 Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), gefolgt von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit 1,2. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 0,8 und CSU-Chef Horst Seehofer mit 0,6 liegen auf den Rängen vier und fünf.

Danach folgen SPD-Chef Sigmar Gabriel mit 0,6, Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin und SPD-Spitzenkandidat Steinbrück mit jeweils 0,5. Im Negativ-Bereich bleiben Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) mit minus 0,4 und FDP-Chef Rösler mit minus 1,0. Für das Politbarometer befragte die Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag 1249 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

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