Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) sagte im ARD-"Morgenmagazin", Steinbrück sei "kantiger als der normale glattgeleckte Politiker in Deutschland" und habe manchmal auch "zu viel Freude am Wort". Aber die SPD stehe hinter Steinbrück. "Jetzt wird die Partei sehr geschlossen mit ihm einen Wahlkampf machen", sagte Albig.
Eine Koalition mit der Linkspartei nach der Bundestagswahl in diesem Jahr komme für die SPD nicht in Frage, sagte Schwesig. "Denn die Linkspartei ist eine stark gespaltene Partei, wo sicherlich Leute dabei sind, die realistische Politik machen wollen, aber wo eben auch viele dabei sind, mit denen man gar nicht regieren kann."
Steinbrücks Positionen im WiWo-Check
Ein drittes Hilfspaket für Athen schließt Steinbrück inzwischen nicht aus. Das Land dürfe nicht aus der Währungsunion ausgeschlossen werden. 2011 liebäugelte der SPD-Politiker mit Euro-Bonds, heute ist er zurückhaltend.
Note: mangelhaft
Steinbrücks Finanzmarktkonzept wirbt für die Trennung von Universalbanken in einen Investmentteil und das klassische Kreditgeschäft. Großbanken sollen einen gemeinsamen Rettungsfonds finanzieren, für Risiken selbst haften. Die meisten anderen Vorschläge sind politisch längst in der Mache.
Note: befriedigend
Kaum ein SPD-Politiker stand öffentlich so wacker zu Hartz-Reformen und Sozialstaatsumbau wie Steinbrück. Doch hält er Kurs? Inzwischen plädiert auch er für einen gesetzlichen Mindestlohn und strengere Regeln für Zeitarbeit.
Note: befriedigend
Steinbrück will verhindern, dass die Beiträge für Beschäftigte und Arbeitgeber zu hoch steigen. Eingriffe in das Rentenniveau lehnt er ab. Krach mit der Parteilinken nimmt er bislang in Kauf.
Note: gut
Die SPD will den Spitzensatz bei der Einkommensteuer erhöhen, die Abgeltungsteuer heraufsetzen, die Erbschaftsteuer verschärfen, die Vermögensteuer wieder einführen: Grundsätzlich unterstützt Steinbrück das Steuerkonzept der SPD.
Note: mangelhaft
Kleine und mittlere Unternehmen will er vor neuen Lasten schützen, gerade bei der Vermögensteuer. Parteibeschlüsse will Steinbrück immer auf ihre Mittelstandstauglichkeit überprüfen.
Note: gut
Für eine Zusammenarbeit im Bund hatte zuvor erneut Linken-Chefin Katja Kipping geworben. "Wir liegen in den Umfragen bundesweit zwischen sieben und acht Prozent", sagte Kipping der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". SPD-Chef Gabriel werde "mit uns reden müssen, wenn die SPD den Kanzler stellen will".
Gates wirbt für mehr Entwicklungshilfe
Bei der Klausurtagung in Potsdam sprachen die Sozialdemokraten zunächst mit Microsoft-Gründer Gates, der sich mit einer Stiftung seit Jahren in der Entwicklungshilfe engagiert. In einer gemeinsamen Erklärung mit Gabriel bekräftigte die SPD an dem Ziel festhalten zu wollen, bis 2015 insgesamt 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungshilfe zu verwenden. Zurzeit investiert die Bundesrepublik rund 0,4 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in die Hilfe für arme Länder.
Gates sagte dem Onlineportal spd.de, die Erfüllung der Verpflichtung von 0,7 Prozent werde ein entscheidender Schritt sein, um weiterhin Millionen Menschen aus der Armut herauszuführen.