SPD-Kanzlerkandidat Schulz fordert Entlastung Italiens bei Flüchtlingen

Kommende Woche will SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz zu politischen Gesprächen nach Italien reisen. Bereits am Samstag stellte er klar, dass er Entlastungen für Italien fordern will.

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SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz Quelle: dpa

Wenige Tage vor politischen Gesprächen in Italien hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz Entlastungen für das Land in der Flüchtlingskrise gefordert. Andere EU-Staaten müssten erklären, wie viele Flüchtlinge sie aus Italien aufnehmen könnten, sagte Schulz in einem am Samstag vorab verbreiteten Interview des Deutschlandfunks.

Für die Flüchtlingsaufnahme sollten sie Geld aus dem Haushalt der Europäischen Union (EU) bekommen. Er wolle im Verlauf der kommenden Woche nach Italien reisen und Gespräche darüber führen, wie eine "Koalition der Willigen" geschmiedet werden könne. "Die Italiener werden auf Dauer nicht alle Flüchtlinge alleine nehmen", sagte Schulz.

In Italien sind in diesem Jahr schon über 93.000 Flüchtlinge angelangt, die über das Mittelmeer per Boot kommen. Hilfen für Italien wären nach den Worten von Schulz auch im Interesse Deutschlands, um eine Wiederholung des Flüchtlingszustroms wie im Jahr 2015 zu verhindern.

Martin Schulz' Zukunftsplan für den deutschen Arbeitsmarkt

Wenn Italien aus Überlastung sage, "dann lass sie ziehen", könne man "relativ schnell ausrechnen, wohin sie kommen." Österreich könne dann "den Brenner mit Panzern dichtmachen. Diese Leute werden Wege finden, um dann wieder in Deutschland anzukommen."

Im Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler will Schulz Italien stärker in die deutsch-französische Partnerschaft einbeziehen. Frankreich und Deutschland müssten Italien mitnehmen, das wie sie als G7-Staat zu den größten Volkswirtschaften gehöre.

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