Karlsruhe Wegen Spitzel-Vorwürfen lässt die Bundesanwaltschaft seit dem Morgen die Wohnungen von vier islamischen Geistlichen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durchsuchen. Das teilte die Behörde am Mittwoch in Karlsruhe mit. Dabei gehe es um den Verdacht der geheimdienstlichen Agententätigkeit. Die Beschuldigten sollen den Angaben zufolge Informationen über Anhänger der Gülen-Bewegung gesammelt und an das türkische Generalkonsulat in Köln berichtet haben. Bei den Durchsuchungen, über die zuerst „Spiegel Online“ berichtet hatte, gehe es darum, dafür weitere Beweise zu finden. Nähere Auskünfte könnten derzeit nicht erteilt werden, hieß es.
Die Beschuldigten hätten auf eine Aufforderung der türkischen Religionsbehörde Diyanet vom 20. September 2016 hin gehandelt, erklärten die Ermittler in Karlsruhe. Darin sei die Bewegung des in den USA im Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen für den Putschversuch in der Türkei im vergangenen Juli verantwortlich gemacht worden. Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei ist wegen zahlreicher Differenzen ohnehin gespannt..