Städteranking 2015 Das sind die besten Städte Deutschlands

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Underdogs aus der Provinz

Auf viele Standortfaktoren habe die Kommunalpolitik wenig oder gar keinen Einfluss, etwa auf die Geografie. „Die wichtigsten Stellschrauben, die Kommunalpolitik selbst bewegen kann, sind eine effiziente Verwaltung, ein gutes Gewerbeflächenmanagement und hohe Lebensqualität“, so Hirte.

Und um Erfolg zu haben, muss eine Stadt nicht übermäßig groß sein. Der Städtetest zeigt: Auch jenseits der Ballungsräume sind ökonomische Hotspots entstanden.

Die Macht der Provinz – sie zeigt sich zum Beispiel in Pforzheim und Heilbronn. Die beiden baden-württembergischen Städte sind im Dynamik-Ranking die Aufsteiger des Jahres. Pforzheim schießt von Platz 32 auf 12. Heilbronn, im Vorjahr auf Rang 24, landet diesmal auf dem dritten Platz.

Diese Städte sind fit für die Zukunft
Regensburg Quelle: dpa
Wolfsburg Quelle: dpa
Dresden Quelle: dpa
Karlsruher Schloss Quelle: dpa
Stuttgarter Schlossplatz Quelle: dpa
Heidelberg Quelle: dpa
Jena Quelle: dpa

Die 125.000-Einwohner-Stadt am Neckar punktet mit einem Mix aus Industrie und Dienstleistungswirtschaft. Hier gibt es Maschinenbauer und Autozulieferer ebenso wie Nahrungsmittelindustrie (Unilever, FrieslandCampina) – und obendrein eine der bundesweit niedrigsten Kriminalitätsraten. Die Arbeitslosenquote liegt bei nur vier Prozent, besonders bei der Beschäftigung von Frauen und älteren Arbeitnehmern ist die Stadt vorbildlich. Die 2019 in Heilbronn stattfindende Bundesgartenschau sorgt schon jetzt für Aufträge; auf einer 30 Hektar großen Industriebrache entsteht ein komplett neues Stadtquartier, in dem später einmal 3500 Menschen wohnen und 1000 arbeiten sollen.

Auch in Niedersachsen gibt eine ganze Reihe solcher Underdogs: Sie heißen Wolfsburg, Braunschweig, Osnabrück oder Oldenburg und vereinen ebenfalls hohe ökonomische Potenz auf kleiner Fläche.

Doch Ingolstadt, der Stern des Südens, ist ihnen weit voraus – jedenfalls derzeit.

Nur 45 Minuten dauert die Fahrt nach München, neu gebaute Hochhäuser sollen künftig die Wohnungsnot lindern, gerade bekommt das Audi-Werk einen eigenen Bahnhalt und selbst die Fußballer vom FC Ingolstadt spielen in der ersten Bundesliga.

Ob Provinz oder Weltstadt, das ist auch eine Frage der Einstellung.

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