Standortschließungen Radikal-Umbau der Bundeswehr

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Trotz – oder vielleicht gerade wegen – des jetzt einsetzenden Unmuts in den Ländern scheint die Umsetzung der Reform damit im Kern zu gelingen. Denn De Maizière hat offenbar keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten vor Ort genommen, sondern rationale Kriterien angesetzt. Die mittelfristige Zusammenführung der Leitung in und um Berlin ist betriebswirtschaftlich höchst notwendig, auch die Auswahl der Standorte spricht für eine gesunde Mischung aus Rücksicht und Ratio. Die meisten Standorte verliert Schleswig-Holstein, wo die Armee im Verhältnis zur Einwohnerzahl bisher so präsent war wie nirgendwo sonst.

Immer mehr ineffiziente Kleinststandorte

In Baden-Württemberg wird andererseits beispielsweise auf eine Schließung des als problematisch geltenden Standorts Laupheim verzichtet, hingegen wird der moderne Stützpunkt Immendingen geopfert. Einfacher Grund: Hier steht eine Nachnutzung durch den Autobauer Daimler in Aussicht.

Einziger Wehmutstropfen: Zugleich bindet sich der Bund immer mehr ineffiziente Kleinststandorte ans Bein, um für spätere Veränderungen Raum zu lassen. Bereits vor der Reform gab es rund 60 Standorte, die weniger als 15 Beschäftigte haben. In einigen Jahren werden es fast 100 sein. Das bindet nicht nur Personal, sondern vor allem eine ganze Menge Betriebsmittel, ohne dass dem militärische Einsatzmöglichkeiten gegenüberständen.

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