Steuersünder Bundesfinanzministerium warnt vor Abschaffung der Abgeltungsteuer

Das Bundesfinanzministerium hat Bedenken gegen eine Abschaffung der Abgeltungsteuer. Die Sorge: Steuersünder könnten nur noch „zufällig“ zu entdecken sein.

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Wolfgang-Schäuble Quelle: dpa

Das Bundesfinanzministerium hat Bedenken gegen eine Abschaffung der Abgeltungsteuer. So zweifelt das Ministerium daran, ob der Fiskus künftig verlässliche Daten über die Kapitalerträge erhält, was Voraussetzung für eine Beendigung der pauschalen Quellenbesteuerung von 25 Prozent plus Soli wäre.

Laut WirtschaftsWoche weisen die Beamten in einem Vermerk darauf hin, dass der internationale Informationsaustausch ab 2018 nicht die notwendigen Daten liefern werde. Diese seien „lediglich ein Anhaltspunkt für die Veranlagung von Kapitalerträgen aus dem Ausland und Ausgangspunkt für weitere Prüfungen“. Noch schlimmer sei die Lage im Inland. Hier müsste überhaupt erst „ein Kontrollmechanismus geschaffen werden, mit dem administrativ sichergestellt würde, dass die Nichterklärung von Kapitalerträgen in der Einkommensteuererklärung nicht nur zufällig entdeckt wird“.

Inzwischen scheint Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die Bedenken aufzugreifen. Zumindest bei Dividenden sollte die Abgeltungsteuer doch beibehalten werden, sagt Schäuble, eine Rückkehr zum individuellen Besteuerungsverfahren sei aufwendig und bringe keinen Mehrertrag. Damit würden auch Veräußerungsgewinne von Aktien oder Fonds weiter der Abgeltungsteuer unterliegen, berichtet die WirtschaftsWoche.

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