Stickoxid-Belastung Regierungsgutachten empfiehlt Dieselmotor-Nachrüstung

Ein Regierungsgutachten empfiehlt einem Medienbericht zufolge eine Motor-Nachrüstung bei Dieselfahrzeugen. Die Nachrüstung bringe eine Minderung giftiger Stickoxide um 90 Prozent und koste etwa 1300 Euro pro Fahrzeug.

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Ein Regierungsgutachten soll offenbar eine Dieselmotor-Nachrüstung mit einem SCR-Katalysator empfehlen. Quelle: dpa

Berlin Im Kampf gegen die Stickoxid-Belastung (NOx) empfiehlt ein Regierungsgutachten laut dem „Spiegel“ eine Motor-Nachrüstung bei Diesel-Fahrzeugen. Die sogenannten SCR-Katalysatoren seien eine „sehr effiziente Maßnahme zur Emissionsreduzierung“, zitierte das Magazin laut Vorabbericht vom Freitag aus der Studie. Die Nachrüstung bringe eine Minderung giftiger Stickoxide um 90 Prozent. „Deshalb wird dieses System für eine Nachrüstung vorgeschlagen.“ Sie koste etwa 1300 Euro pro Fahrzeug. Das Bundesverkehrsministerium wollte sich zu dem Gutachten nicht äußern und erklärte, die Untersuchungen zu einer möglichen Nachrüstung liefen noch.

Das Gutachten war von einer Arbeitsgruppe angefordert worden, die beim Diesel-Gipfel im vergangenen Jahr unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel eingesetzt wurde. Die Angaben des „Spiegel“ decken sich mit Reuters-Informationen aus dem Umfeld der Arbeitsgruppe, wonach eine solche Nachrüstung bei einem Großteil der rund sechs Millionen Fahrzeuge der Schadstoffnorm Euro 5 möglich sei.

Dies hatten auch die Sondierer von Union und SPD in ihr gemeinsames Papier aufgenommen und dort die Nachrüstung bereits verankert. Offen jedoch ist, wie sie genau umgesetzt werden und wer sie bezahlen soll.

Der Druck wird voraussichtlich steigen, wenn das Bundesverwaltungsgericht im Februar ein Urteil zu möglichen Fahrverboten spricht. Diese drohen in mehreren Ballungsräumen, da die NOx-Grenzwerte dort oft überschritten werden und die EU-Kommission deswegen gegen Deutschland bereits ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet hat. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks will deswegen Ende Januar nach Brüssel fahren, da von dort inzwischen eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof droht.

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