Streit um Stromtrassen Sigmar Gabriel macht Zugeständnisse

In Bayern wurde in den vergangenen Monaten viel über die Nord-Süd-Stromleitungen diskutiert. Wirtschaft und Netzbetreiber pochen auf rasche Planungssicherheit in der Frage. Nun gibt es einen neuen Kompromissvorschlag.

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Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Quelle: dpa

Berlin Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat einem Bericht zufolge Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) einen Kompromissvorschlag im Stromtrassen-Streit unterbreitet. Demnach könnte die besonders umstrittene Ost-Süd-Leitung von Sachsen-Anhalt nach Bayern entlang bestehender Wechselstromleitungen verlegt werden, berichtet der „Spiegel“.

Die Masten würden sich kaum von gewöhnlichen Masten unterscheiden. Wo bisher keine Leitung existiere, könne man die Verlegung von – jedoch teureren – Erdkabeln in Betracht ziehen. Nach dpa-Informationen gab es schon vor längerem ein gemeinsames Spitzengespräch, um eine Lösung zu erörtern.

Wirtschaft und Netzbetreiber pochen auf rasche Planungssicherheit in der Frage. Seehofer sieht auch die zweite geplante – und von ihm wie die Ost-Süd-Trasse 2013 im Bundesrat gebilligte – „Stromautobahn“ nach Bayern kritisch. Dabei handelt es sich um den 800 Kilometer langen Suedlink.

Um den Bedarf an weiteren Höchstspannungsleitungen zu mindern, die Windstrom nach Bayern transportieren, könne das defizitäre Eon-Gaskraftwerk in Irsching auch in den kommenden Jahren weiterhin von den deutschen Stromkunden subventioniert werden, hieß es in dem Bericht. Eigentlich sollte eine Übergangslösung 2016 enden. Dank millionenschwerer Zuwendungen wird es in Bereitschaft gehalten.

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