Stromnetzbetreiber Tennet weckt Hoffnung auf weniger Netzausbau

Die Netzbetreiber in Deutschland kämpfen mit enormen Akzeptanzproblemen beim Ausbau des Stromnetzes. Mit Tennet stellt nun eine Firma Optionen vor, die in Zukunft zu einem sinkenden Netzausbaubedarf führen könnten.

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„Wir sind überzeugt, dass es künftig auch Entwicklungsoptionen gibt, die nach 2030 zu weniger Netzausbau führen“. Quelle: dpa

Berlin Deutschland hat sich mit der Energiewende ein weltweit beachtetes Großprojekt vorgenommen. Zentraler Bestandteil ist der massive Ausbau des Stromnetzes: Weil sich die Stromerzeugung mit dem Ausbau der Windenergie immer stärker in den Norden und Nordosten des Landes verlagert, müssen zusätzliche Transportkapazitäten her, um den Strom in die Verbrauchszentren im Süden und Westen Deutschlands zu bringen. Tausende Kilometer  Leitungen müssen neu gebaut oder erneuert werden. Das sorgt in der Bevölkerung für Gegenwehr.

Doch es gibt Alternativen, zumindest am Ende des nächsten Jahrzehnts. „Wir sind überzeugt, dass es künftig auch Entwicklungsoptionen gibt, die nach 2030 zu weniger Netzausbau führen“, sagte Lex Hartman, Mitglied der Tennet-Geschäftsführung, am Dienstag bei der Präsentation einer Studie zum Netzausbau, die das Unternehmen beim Berater Consentec in Auftrag gegeben hat.

Die Studie belegt, dass sich der Transportbedarf in Abhängigkeit von technischen Entwicklungen künftig erheblich verringern könnte. Ein Auslöser könnten disruptive Entwicklungen bei Photovoltaikanlagen in Kombination mit Batteriespeichern sein. Auch technische Weiterentwicklungen bei den Netzen selbst sind Teil der Überlegungen.

Mit einer schrittweisen Umstellung auf eine automatisierte Systemführung könnte künftig eine gleichmäßige Auslastung der Netzinfrastruktur ermöglicht werden, heißt es in dem Gutachten. Diese verschiedenen Faktoren könnten den Netzausbaubedarf insgesamt verringern.

Man müsse bereits heute energiewirtschaftliche und technologische Alternativen intensiv diskutieren und vorantreiben, sagte Hartman. Tennet will mit der Studie den Fokus auf neue technische Möglichkeiten lenken und erreichen, dass die langfristige Netzausbauplanung kontinuierlich kritisch überprüft wird. 

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