Studie des DIHK Grenzschließungen könnten Deutschland Milliarden kosten

Geht es nach dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, bleiben die nationalen Grenzen offen. Denn die Schließung könnte für die Wirtschaft schnell teuer werden. Im Raum stehen zehn Milliarden Euro pro Jahr.

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Die Wirtschaft profitiert von Grenzen. Quelle: dpa

Berlin Die deutsche Wirtschaft warnt vor hohen Kosten durch Grenzschließungen in der Flüchtlingskrise. „Durch Staus und Wartezeiten, zusätzliche Bürokratie oder zum Beispiel die Umstellung von Just-in-time-Lieferung auf deutlich teurere Lagerhaltung können sich die Kosten für die deutsche Wirtschaft schnell auf zehn Milliarden Euro pro Jahr summieren“, sagte DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Zähe Grenzkontrollen brächten den Reise- und Warenverkehr zwar nicht zum Erliegen, führten aber zwangsläufig zu Verzögerungen. „Das macht Reisen und Lieferungen unnötig teuer“, sagte Wansleben. Der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA hatte am Dienstag von Kosten von drei Milliarden Euro gesprochen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) plädierte deshalb dafür, die nationalen Grenzen offen zu halten. Für Geschäftsleute, Dienstleister, Handwerker oder Touristen seien Staatsgrenzen derzeit wie eine Kreisgrenze. Sie alle profitierten davon, ebenso wie der Einzelhandel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Wolfgang Schäuble und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatten davor gewarnt, dass eine Aufgabe des Schengen-Systems auch die Euro-Zone treffen würde. Wegen der Flüchtlingskrise setzen immer mehr Länder auf Kontrollen.

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