Themar/Hildburghausen Der Weg für das bundesweit wohl größte Neonazi-Festival des Jahres in Südthüringen ist nun auch von rechtlicher Seite frei. Das Amtsgericht Hildburghausen hat die einstweiligen Verfügungen gegen die für Samstag angemeldete Veranstaltung in Themar (Landkreis Hildburghausen) abgewiesen, wie eine Sprecherin am Freitag sagte.
Themar mit weniger als 3000 Einwohnern wird am Samstag eine Stadt im Ausnahmezustand sein. Der Thüringer Verfassungsschutz erwartet mehr als 5000 Rechte – auch aus dem Ausland. Hinzu kommen rund 2000 Gegendemonstranten und knapp 1000 Polizisten.
Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) kündigte für Freitagabend einen Besuch in Themar an. Er wolle sich vor Ort über den Polizeieinsatz informieren sowie mit Beamten und Anwohnern sprechen, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Demnach nimmt Poppenhäger auch an einem Friedensgebet in der Stadtkirche teil. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet.
Bereits am Mittwoch hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Weimar in zweiter Instanz zugunsten der Rechten entschieden. Demnach gilt das Konzert weiter als Versammlung und steht damit unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes.
Thüringer Wirtschafts- und Tourismusverbände befürchten durch das Konzert einen Schaden für die Region.