Super-Lkw Gigaliner-Einführung in Deutschland stockt

Deutschlands Spediteure hatten lange dafür gekämpft, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) drückte das Projekt schließlich gegen den Widerstand von Umweltverbänden, Bahnlobby und mehreren Bundesländern durch: Seit 1. Januar dürfen Transportunternehmen Gigaliner einsetzen, die bis zu 25,25 Meter lang sind.

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Ein Gigaliner in einem Kreisverkehr Quelle: dpa

Bis dahin waren in Deutschland nur Lkw-Gespanne mit maximal 18,75 Meter erlaubt. Doch noch rollt kein einziger Riesenlaster über die Straßen. Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat noch keine verbindliche Anmeldung erhalten.

Bildergalerie: Freie Fahrt für den Gigaliner

Fahrt frei für die Gigaliner
Grafik und Foto eines Gigaliners Quelle: dpa
In anderen Staaten Europas sind die Supertrucks schon längst unterwegs, etwa in Schweden oder den Niederlanden. Dort sind sogar 60 Tonnen erlaubt. Quelle: obs
Frachtvergleich mit Waschmittelpackungen Quelle: AP
Benzinverbrauch Gigaliner/40-Tonner Quelle: dpa
Vergleich der CO2-Emissionen Gigaliner/40-Tonner Quelle: dpa
400 Lang-Lkws werden für den Pilotversuch zugelassen. Mehr als 200 Speditionen haben sich beworben, darunter etwa das Osnabrücker Unternehmen Hellmann.
Auch die Posttochter DHL zählt zu den Unterstützern. SPD und Grüne haben eine gemeinsame Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Test angekündigt, da Bundestag und Bundesrat an der Ausnahmeregelung nicht beteiligt wurden. Die Kritiker fürchten, dass Gigaliner mehr Fracht von der Schiene auf die Straße verlagern. Zudem monieren sie, dass Straßen, Brücken und Parkplätze nicht für die bis zu 25,5 Meter langen Gespanne ausgelegt sind.

Bei ihr muss sich jeder registrieren lassen, der einen Gigaliner nutzen will, weil alle Fahrten wissenschaftlich ausgewertet werden. Immerhin gebe es mehr als 30 Unternehmen, die Fragen zur Umsetzung der Verordnung gestellt hätten, heißt es bei der Bundesanstalt in Bergisch Gladbach.

Die Branche habe nach den Querelen der vergangenen Monate erst auf Rechts- und Investitionssicherheit gewartet, begründet der Deutsche Speditions- und Logistikverband die Zurückhaltung. Die notwendigen Fahrzeuge und Ausrüstungen würden jetzt bestellt. Dass sich 9 der 16 Bundesländer weigerten, an dem fünfjährigen Feldversuch teilzunehmen, werfe aber Probleme auf: „Wir haben Mühe, geeignete Strecken zu suchen“, meint der Branchenverband.

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