Tag de Deutschen Einheit Bundesratspräsident mahnt Vollendung an

Mit einem Bürgerfest wird in Dresden die deutsche Einheit gefeiert. Eine dreiviertel Million Besucher werden bis Montag erwartet. Es gilt die höchste Sicherheitsstufe für die Polizei.

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Aufgrund der Präsidentschaft Sachsens im Bundesrat findet das Fest zum Tag der deutschen Einheit in diesem Jahr in Dresden statt. Quelle: dpa

Mit einem Bürgerfest und unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen haben am Samstagnachmittag in Dresden die Feiern zum Tag der deutschen Einheit begonnen. Angesichts der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft mahnte Bundesratspräsident Stanislaw Tillich (CDU) weitere Anstrengungen zur Vollendung der inneren Einheit an. Dass die Menschen in Ost und West über 40 Jahre in unterschiedlichen Systemen gelebt hätten, sei heute so stark zu spüren wie seit 1990 nicht mehr, sagte der sächsische Ministerpräsident der Deutschen Presse-Agentur.

„Wir feiern etwas, das in der Geschichte keine Selbstverständlichkeit ist: Eine friedliche Revolution, die in der Wiedervereinigung einer Nation endete“, meinte Tillich. Dies sei zugleich Mahnung, „weiter an der inneren Einheit zu arbeiten“.

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) betonte, dass seine Stadt mit ihrem historischen Zentrum nicht nur Bühne für einen Blick in die Geschichte bieten wolle. „Auch Gegenwart und Zukunft unserer Region werden in diesen Tagen deutlich“, sagte er bei der Eröffnung des Bürgerfestes.

Aufgrund der Präsidentschaft Sachsens im Bundesrat findet das Fest zum Tag der deutschen Einheit in diesem Jahr in Dresden statt. Bis zum Montag sind rund 200 Veranstaltungen geplant. Die Bundesländer präsentieren sich auf einer Ländermeile. Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat bieten in großen Zelten Information. Zudem soll ein buntes Kultur- und Showprogramm an allen drei Tagen jeweils 250 000 Besucher in die Altstadt locken. Am Montag werden Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum zentralen Festakt in Dresden erwartet.

Nach zwei Sprengstoffanschlägen Anfang der Woche und dem Fund einer Bombenattrappe am Donnerstag finden die Feierlichkeiten unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. 2600 Beamte sind in Uniform oder zivil in der Stadt unterwegs. „Die Dresdner Polizei und ihre Unterstützungskräfte werden alles dafür tun, damit wir ein sicheres und friedliches Fest begehen können“, erklärte Dresdens Polizeichef Horst Kretzschmar. Zwar gebe es Informationen, dass „Unbelehrbare“ versuchen würden, die Feierlichkeiten zu stören. „Wir sind darauf vorbereitet“, so Kretzschmar.

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