Tod in der JVA Leipzig Terrorverdächtiger Al-Bakr erhängt aufgefunden

Der unter Terrorverdacht festgenommene Syrer Dschaber al-Bakr ist tot. Der 22-jährige wurde erhängt in seiner Zelle in der JVA Leipzig aufgefunden.

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Ein Auto fährt an der Justizvollzugsanstalt Leipzig vorbei. Der unter Terrorverdacht festgenommene Syrer Dschaber al-Bakr ist tot. Nach dpa-Informationen wurde der 22-Jährige am 12.10.2016 erhängt in seiner Zelle in der JVA Leipzig gefunden. Quelle: dpa

Leipzig Der unter Terrorverdacht festgenommene Syrer Dschaber al-Bakr ist tot. Nach dpa-Informationen wurde der 22-Jährige am Mittwoch erhängt in seiner Zelle in der JVA Leipzig gefunden. Zuvor hat die „Bild-Zeitung“ darüber berichtet. Weitere Details sind derzeit nicht bekannt.

Zuvor hatte Dschaber al-Bakr die drei Syrer, die ihn überwältigt und der Polizei ausgeliefert haben, der Mitwisserschaft beschuldigt. Entsprechende Aussagen habe der 22-Jährige bei seiner Vernehmung gemacht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Dresden am Mittwoch aus Ermittlerkreisen.

Der Syrer Al-Bakr, der laut Verfassungsschutz einen Sprengstoffanschlag auf einen Berliner Flughafen vorbereitet haben soll, war am Montag in Leipzig festgenommen worden. Zuvor hatten ihn Landsleute, bei denen er Unterschlupf gefunden hatte, als den zur Fahndung ausgeschriebenen Terrorverdächtigen erkannt, überwältigt und dann gefesselt der Polizei übergeben.

Zunächst blieb unklar, ob die Ermittler die Aussage Al-Bakrs für glaubhaft halten oder ob es sich um eine Schutzbehauptung handeln könnte.

Al-Bakr war Anfang 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Nach Recherchen des MDR war er zwischenzeitlich wieder in Syrien. Das habe die Familie des 22-Jährigen mitgeteilt, berichtete das Magazin „Exakt“. Laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wurde Al-Bakr 2015 von den Sicherheitsbehörden überprüft. „Allerdings ohne Treffer. Es steht ja auch noch gar nicht fest, wann es dort zu einer Radikalisierung gekommen ist“, sagte er am Mittwoch in Berlin.

Dem MDR zufolge reiste Al-Bakr im Herbst vergangenen Jahres zwei Mal in die Türkei und hielt sich auch einige Zeit in der syrischen Stadt Idlib auf. Mitbewohner aus dem nordsächsischen Eilenburg hätten ebenfalls von seinem Aufenthalt in Idlib berichtet. Sie hätten den 22-Jährigen aber nicht als besonders religiös beschreiben. Nach seiner Rückkehr soll er sich jedoch verändert haben.

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