Top-Ökonom kritisiert Staatskredit an Air Berlin war „nicht akzeptabel“

Der Chef des Ifo-Institutes befürchtet, dass durch den Air-Berlin-Kredit der Bundesregierung Geld des Steuerzahlers verloren gehen könnte. Es sei keine Staatsaufgabe, insolventen Unternehmen finanziell auszuhelfen.

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Der Ifo-Präsident kritisiert die Vergabe des Staatskredits an Air Berlin. Quelle: dpa

Berlin Ifo-Chef Clemens Fuest hat mögliche negative Folgen der Insolvenz der Air Berlin-Tochter Niki für den Steuerzahler kritisiert. „Es kann wirklich dazu kommen, dass Geld des Steuerzahlers verloren geht. Das ist nicht akzeptabel“, sagte Fuest am Donnerstag in Berlin der Deutschen Presse-Agentur.

Die Bundesregierung hatte Air Berlin nach der Insolvenz im August einen Überbrückungskredit von 150 Millionen Euro gewährt. Sonst hätte eine sofortige Einstellung des Flugbetriebs gedroht.

Nach dem Aus für Niki kann der Kredit möglicherweise nur zum Teil zurückgezahlt werden.

Sollte sich kein neuer Käufer für Niki finden, könnte es bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag bleiben, für den größeren Rest müsste der Steuerzahler aufkommen, da der Staat gebürgt hat.

Fuest sagte, es sei nicht Aufgabe des Staates, insolventen Unternehmen einen Kredit zu geben. „Das kann leicht schiefgehen.“ Um Reisende in solchen Fällen aus dem Ausland zurückzuholen, müssten Luftverkehrsunternehmen verpflichtet werden, in Form einer Versicherung für Insolvenzen vorzusorgen: „Natürlich war es gerade vor den Wahlen populär, etwas zu tun und einzugreifen. Das ist aber nicht die Aufgabe des Steuerzahlers.“

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