Übergriffe auf Flüchtlinge Angeklagte gestehen Anschlag auf Flüchtlingsunterkunft

Mit zu viel Alkoholgenuss begründen zwei Männer und eine Frau ihre Tat. Die drei hatten einen Molotowcocktail in die Wohnung einer Afrikanerin in Niedersachsen geworfen. Sie erklären nun, sie bedauerten den Anschlag.

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Die Staatsanwältin wirft ihnen eine Tat auf „unterster sittlicher Stufe“ vor. Die drei Angeklagten hatten einen Brandanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft verübt. Quelle: dpa

Hannover Im Prozess um den Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im niedersächsischen Salzhemmendorf haben die drei Angeklagten die Tat gestanden. Hauptauslöser sei Alkohol gewesen, sagten sie zum Prozessauftakt am Mittwoch. Die beiden Männer gestanden in Erklärungen, die ihre Verteidiger verlasen, einen Molotowcocktail gebaut und in die Wohnung einer Mutter aus Simbabwe geworfen zu haben. Nur durch Glück wurde niemand verletzt.

Die beiden 25 und 31 Jahre alten Männer und eine 24-jährige Frau müssen sich wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes vor dem Landgericht Hannover verantworten. Die Staatsanwältin warf ihnen eine Tat auf „unterster sittlicher Stufe“ vor. Alle drei erklärten, sie bereuten den Anschlag zutiefst. Vor der Tat hörte das Trio Musik rechtsradikaler Bands. Sie seien aber nicht grundsätzlich fremdenfeindlich, sagten sie.

In einer Garage bauten die beiden Männer aus einer leeren Weinbrandflasche den Brandsatz, der ältere der beiden warf ihn schließlich. Er wurde von den anderen als Haupttäter beschrieben. „Ich bin mir sicher, dass ich mich nüchtern nie an der Tat beteiligt hätte“, hieß es in der Erklärung des 25 Jahre alten Angeklagten.

Eines der Opfer, eine Mutter aus Simbabwe, leidet noch immer unter den Folgen der Tat. „Sie ist sehr ängstlich, sie hat hier ihr zweites Trauma erlebt“, sagte der Anwalt der 35-Jährigen, Sebastian Piontek, der Deutschen Presse-Agentur.

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