Untersuchung von Stasi-Vorwürfen Hamburger Justiz streitet über mögliche Anklage gegen Gysi

Hat Gregor Gysi in der DDR mit der Stasi zusammengearbeitet oder nicht? Die Untersuchungen gegen den heutigen Fraktionschef der Linken haben in der Hamburger Justiz zu einem Streit geführt.

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Linken-Fraktionsvorsitzender Gregor Gysi: Der Generalstaatsanwalt Hamburg soll die Weisung erteilt haben, Gysi anzuklagen. Quelle: dpa

Hamburg Bei der Untersuchung von Stasi-Vorwürfen gegen den Linken-Politiker Gregor Gysi ist laut einem Medienbericht in der Hamburger Justiz Streit über das weitere Vorgehen ausgebrochen. Der Generalstaatsanwalt der Hansestadt habe die Weisung erteilt, Gysi anzuklagen - wegen des Verdachts einer falschen eidesstattlichen Versicherung, die er zu seinen möglichen Stasi-Kontakten abgegeben hat, berichten NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“. Allerdings weigere sich der zuständige Staatsanwalt, Anklage zu erheben.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg erklärte der Deutschen Presse-Agentur, sie werde den Medienbericht nicht kommentieren. Zu internen Vorgängen äußere man sich nicht.

Die Ermittler prüfen seit langem, ob der heutige Fraktionschef der Linken im Bundestag eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben hat. Es geht um die Frage, ob er als Anwalt in der DDR mit der Stasi zusammengearbeitet hat oder nicht. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld und ein pensionierter Richter hatten Anzeige erstattet. Vor Gericht hat sich Gysi bisher stets erfolgreich gegen den Vorwurf gewehrt, er habe Mandanten in der DDR verraten oder ausspioniert.

Den Informationen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ zufolge will der ermittelnde Staatsanwalt sich nicht anweisen lassen, den Linken-Politiker vor Gericht zu bringen und hat deshalb Beschwerde beim Hamburger Justizsenator Till Steffen (Grüne) eingelegt. Dort liege der Fall nun seit rund zwei Wochen.

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