Verschuldungsgrenze Deutschland nähert sich Zielmarke der EU-Schuldenquote an

Die Schuldenquote werde 2016 um weitere zwei Prozent fallen, teilt die Bundesregierung mit. Dafür hat sie ein aktualisiertes Programm beschlossen. Bis Ende des Jahrzehnts könnte sie die EU-Obergrenze erfüllen.

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Nach 68,3 Prozent des BIP im Jahre 2016 soll die Schuldenquote in diesem Jahr weiter um rund zwei Prozentpunkte fallen. Quelle: dpa

Berlin Deutschland befindet sich nach dem aktualisierten Stabilitätsprogramm der Bundesregierung auf Kurs, bis Ende des Jahrzehnts bei der Verschuldung die EU-Obergrenze von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung wieder zu erfüllen. Das Bundeskabinett beschloss nach Angaben von Teilnehmern am Mittwoch das Programm, das danach der EU-Kommission übermittelt wird. Nach 68,3 Prozent des BIP im Jahre 2016 werde die Schuldenquote in diesem Jahr weiter um rund zwei Prozentpunkte fallen. "Den Finanzplanungen der Bundesregierung zufolge soll die gesamtwirtschaftliche Schuldenstandsquote im Jahr 2020 auf unter 60 Prozent der Wirtschaftsleistung fallen", heißt es im Stabilitätsprogramm.

Eine der großen Herausforderungen der Finanzpolitik sei es, diese auf "eine notwendige Normalisierung der europäischen Geldpolitik und des Zinsumfeldes" einzustellen, heißt es weiter. Die niedrigen Zinsen hatten als Folge der extrem expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die öffentlichen Haushalte zuletzt massiv entlastet. Nimmt die EZB den Fuß aber etwas vom Gas, würde dieser Entlastungseffekt auf die staatlichen Budgets abnehmen.

Die Vorgabe des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspfades hat die Bundesregierung 2016 nach eigener Darstellung in vollem Umfang eingehalten. Unbeschadet dessen gebe es aber für die Finanzpolitik an etlichen Stellen Handlungsbedarf. Als Vorsorge für Ausgaben in Verbindung mit Flüchtlingen verfüge die Regierung über eine Rücklage von 18,7 Milliarden Euro für die kommenden Jahre. Auch die Aufgabe, die öffentlichen Finanzen langfristig auf einem tragfähigen Stand zu halten, erfordere noch "weitere Maßnahmen". Bei den Einnahmen sei "die wachstums- und beschäftigungsfreundliche Begrenzung der Steuer- und Abgabenbelastung" eines der Regierungsziele.

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