In einer E-Mail vom 18. März 2008, die der WirtschaftsWoche vorliegt, schlägt eine Mitarbeiterin des Bundesverkehrsministeriums deshalb Alarm: „Mit Blick auf die bisher dieselfreundliche Politik der Bundesregierung sollte eine Sprachregelung (Anm.: eine Begründung für die Presse) erarbeitet werden.“
Die dieselfreundliche Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird derzeit von Umweltverbänden und auch dem Umweltbundesamt (UBA) kritisiert. Den Diesel, sagte Merkel im Wahlkampf, „werden wir als Brückentechnologie nicht Jahre brauchen, sondern ich würde sagen: Jahrzehnte.“ Das Umweltbundesamt ist dagegen der Ansicht, dass der Diesel „für den Klimaschutz unnötig ist“. Dieselfahrzeuge wurden seit 1990 mit Steuererleichterungen von 254 Milliarden Euro vom Staat gefördert.
In der E-Mail des Verkehrsministeriums von 2008 heißt es: „Während zu Beginn des EU-Monitorings im Jahre 2000 die durchschnittlichen CO2-Emissionen aller in Deutschland zugelassenen Otto-Fahrzeuge (Anm.: Benziner) weit über dem Durchschnitt der Dieselfahrzeuge lagen, ist es in den letzten beiden Jahren 2006 und 2007 bereits umgekehrt. Jetzt liegt der durchschnittliche CO2-Wert der Otto-Fahrzeuge unter dem durchschnittlichen Wert der Dieselfahrzeuge.“ Der Grund für diese Entwicklung: Die Diesel waren immer größer und PS-stärker geworden und hatten so ihre Sparsamkeit eingebüßt.
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