Wahl im Saarland Kein Schulz-Effekt für SPD, CDU bleibt stärkste Kraft

Die CDU ist bei der Landtagswahl im Saarland laut ersten Prognosen mit Zugewinnen stärkste Kraft geblieben. Von einem positiven "Schulz-Effekt" ist bei der SPD nichts zu spüren. Der räumt die Niederlage ein.

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Die Wahl im Saarland im Ticker bei wiwo.de

- Die CDU ist bei der Landtagswahl im Saarland mit deutlichen Zugewinnen stärkste Kraft geblieben. Nach ersten Hochrechnungen liegt sie klar vor der SPD.

- Grüne und FDP kommen nicht in den Landtag.

Das Wichtigste zur Saar-Wahl im Überblick:

+++ Grünen-Spitzenkandidat Ulrich kündigt Rückzug an+++
Der saarländische Grünen-Spitzenkandidat und Landesvorsitzende Hubert Ulrich hat als Konsequenz aus dem Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl seinen Rückzug aus dem Landesvorstand angekündigt. „Wir werden uns in der Führung neu aufstellen, ich werde die Verantwortung natürlich für diese Wahlniederlage übernehmen“, sagte Ulrich am Sonntag im ZDF. Nun müsse beraten werden, wie sich die Saar-Grünen in Zukunft personell aufstellten. „Wir müssen unsere Niederlage anerkennen an dieser Stelle, wir haben unser Wahlziel nicht erreicht, den Wiedereinzug in den saarländischen Landtag.“ Dies sei bitter für die Partei. Doch so sei Demokratie, da müsse man auch verlieren können. Die Grünen hätten an dieser Stelle verloren und dies müsse Konsequenzen haben.


+++ Sitzverteilung+++

Die Sitze verteilen sich nach den Hochrechnungen wie folgt: CDU 24, SPD 17, Linke, 7 und AfD 3.

+++ Saarländer für Politikwechsel zu zufrieden+++

Das hohe Ansehen von CDU-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und die Leistungsbilanz der schwarz-roten Koalition haben aus Sicht von Wahlforschern die Landtagswahl im Saarland entschieden. Wie die Forschungsgruppe Wahlen am Sonntagabend in einer ersten Analyse ermittelte, konnte die SPD „bei einer Wahl mit regionalem Charakter und wenig bundespolitischem Einfluss (...) kaum vom Schulz-Faktor profitieren“. Die Euphorie in der Partei nach der Nominierung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten habe sich nicht ausgezahlt.

Die CDU habe „eine erstklassige Kandidatin“ gehabt, so die Wahlforscher. „Mit einer im Ministerpräsidenten-Vergleich herausragenden Leistungsbilanz - 80 Prozent attestieren ihr gute Arbeit - erzielt die Regierungschefin auf der +5/-5-Skala mit 2,4 einen Top-Imagewert.“

+++ Schulz: „Wir haben Ziel nicht erreicht“ +++

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl im Saarland eingeräumt. Die SPD habe im Saarland im Vergleich zur Ausgangslage in den Umfragen aufgeholt. „Wir haben das Ziel für diesen Abend nicht erreicht“, sagte Schulz am Sonntag.



+++ Barley räumt Niederlage der SPD an der Saar ein +++
SPD-Generalsekretärin Katarina Barley hat die Wahlniederlage ihrer Partei im Saarland eingeräumt: "Wir haben unser Wahlziel offensichtlich klar nicht erreicht", sagte sie am Sonntag in der ARD. Allerdings habe die SPD vor der Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten noch fünf bis sechs Punkte hinter dem jetzigen Ergebnis gelegen.

Das Saarland sei spezifisch gewesen, sagte Barley. Wähler, die sich eine Fortsetzung der großen Koalition gewünscht hätten, hätten CDU gewählt. Diejenigen, die für Rot-Rot gewesen seien, hätten sich für die Linkspartei entschieden.

Bei der CDU ist die Freude unterdessen groß. "Das ist ein toller Start ins Wahljahr 2017", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer, am Abend.

+++ CDU in den ersten Prognosen klar vorne +++

Die CDU ist bei der Landtagswahl im Saarland nach Prognosen von ARD und ZDF mit deutlichen Zugewinnen stärkste Kraft geblieben. Die SPD konnte am Sonntag anders als erwartet nicht spürbar von der Euphorie um den neuen Parteichef Martin Schulz profitieren. Ob es für eine rot-rote oder rot-rot-grüne Regierung reicht oder ob es bei der großen Koalition bleibt, war zunächst offen.

Die CDU von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer kommt nach den 18.00-Uhr-Prognosen auf 40 bis 41 Prozent und erhält 24 Sitze. Die SPD erreicht 29,5 bis 30 Prozent und damit 17 Sitze. Die Linke bleibt drittstärkste Kraft mit 13 Prozent, das entspricht 7 Sitzen. Die AfD holt 6 Prozent und somit 3 Sitze. Die Grünen dürften es mit 4,5 Prozent kaum mehr in den Landtag schaffen. Die FDP ist mit 3,0 bis 3,5 Prozent sicher draußen.

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