Wahl in Niedersachsen Angst vor dem Rösler-Soufflé

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Gefühlsschwankungen bei der CDU

Die reichsten Bundesländer Deutschlands
Am wenigsten Geld zum Ausgeben haben die 2.313.280 Einwohner Sachsen-Anhalts (auf dem Bild ist Magdeburgs Altstadt zu sehen). Der Kaufkraft-Index liegt bei 82,3 Prozent – oder bei 16.970 Euro. Der deutschlandweite Durchschnitt pro Einwohner liegt bei 20.621 Euro. Damit landet das Bundesland auf Platz 16.Die Angaben beruhen auf einer Untersuchung der GfK GeoMarketing GmbH. Quelle: dpa
Platz 15 für Mecklenburg-Vorpommern. Dort liegt der Kaufkraft-Index bei 82,6 Prozent. Damit gehört das Land auch eher zu den Schlusslichtern. (Bild: die Bootsstege im Müritz-Hafen von Röbel). Quelle: dpa
Auch die Sachsen haben 2013 weniger Geld für Konsum übrig, als der deutschlandweite Schnitt – nämlich 17.179 Euro. (Die Kaufkraft liegt bei 83,3 Prozent) Platz 14 für das Bundesland im Osten. (Bild: Semperoper in Dresden.) Quelle: dpa
Platz 13 für Thüringen. Die 2,2 Millionen Einwohner haben 2013 im Schnitt 17.221 Euro für Konsum zur Verfügung. Auch damit liegt das Land noch weit unter dem Schnitt (Kaufkraftindex: 83,5 Prozent) (Foto: Besucher des Bratwurstmuseums in Holzhausen.) Quelle: dpa
Mit einem Kaufkraftindex von 88,5 und 18.245 Euro Kaufkraft pro Einwohner geht Platz 12 an Brandenburg. (Foto: Die Stadtbrücke, die Frankfurt (Oder) mit dem polnischen Slubice verbindet.) Quelle: dpa
Besser stehen die Berliner da. Platz 11 geht an das Land mit den 3,5 Millionen Einwohnern. Dort haben die Menschen 18.757 Euro pro Einwohner für Konsumausgaben übrig – damit liegt der Index bei 91. Damit geht das Ranking mit einem westdeutschen Land weiter… (Das Foto zeigt das Holocaust-Denkmal in Berlin.) Quelle: dapd
…und zwar mit dem Saarland. Mit 19.251 Euro pro Einwohner und einer Kaufkraft von 93,4 Prozent liegt das Land immer noch unter dem Schnitt: Platz 10. (Foto: Die St. Johann-Basilika in der Altstadt von Saarbrücken.) Quelle: dpa

Doch die Wahrscheinlichkeit, den Parteitag schon in ein paar Wochen abzuhalten, ist gering. Denn dazu müsste der gesamte Vorstand geschlossen zurücktreten. Sehr unwahrscheinlich, zum der Schleswig-Holsteiner Wolfgang Kubicki und das Präsidiumsmitglied Holger Zastrow aus Sachsen bereits angekündigt haben, dabei nicht mitzumachen. „Welcher Bürger sollte das denn verstehen, dass wir sensationell zehn Prozent holen und deshalb zurücktreten.“ Also plädiert er dafür, jetzt mit Ruhe zu handeln und den Parteitag ganz regulär im Mai abzuhalten. Der Nebeneffekt: Angesichts der immer kürzerfristig entscheidenden Wähler könnte die Zeit dann immer noch reichen, über die Wahlkampfmannschaft zu entscheiden. Und bis dahin wäre auch klar, ob das Rösler-Soufflé hält.

Gefühlsschwankungen, wie sie die FDP in den nächsten Tagen und Wochen erleben wird, durchzitterten die Unionsleute am Wahlabend binnen Stunden. Nach einer ersten Schrecksekunde über die 36 Prozent entspannten sich die CDU-Politiker im Berliner Konrad-Adenauer-Haus wieder, als sie sahen, dass das bürgerliche Lager in der 18-Uhr-Prognose auf kaum erwartete 46 Prozent kam. Dass dabei der schon totgesagte Juniorpartner FDP auf sensationelle zehn Prozent hochgestuft wurde, ging natürlich nur mit Leihstimmen von der CDU. 79 Prozent der FDP-Wähler haben mit ihrer Erststimme die CDU gewählt, ermittelte ein Meinungsforschungsinstitut. "Da waren wir wohl zu sehr Samariter", seufzte ein CDUler, sechs bis acht Prozent für die FDP hätten doch auch völlig gereicht. Doch offenbar wollten die bürgerlichen Wähler in Niedersachsen sichergehen, dass der bisherige Regierungschef David McAllister in einer schwarz-gelben Koalition weiterregieren könne und die FDP über die Fünf-Prozent-Hürde kommt.

Für CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe war es denn "das klare Signal für das christliberale Bündnis", das er in seiner ersten Wahlanalyse zu Niedersachsen hervorhob. Und natürlich der Hinweis, man habe das erste Ziel, die stärkste Fraktion zu werden, erreicht. Zwar liegen die 36 Prozent deutlich unter den zuletzt erwarteten 38 bis 40 Prozent, doch war es eben die Hilfsmission "Zweitstimme für die FDP", die für das optisch etwas unangenehme CDU-Ergebnis sorgte. Und im Übrigen habe man vor einigen Monaten in den Wahlumfragen sogar noch hinter der SPD gelegen, betonte Gröhe.

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