Wahl in Schleswig-Holstein CDU bleibt stärkste Partei, SPD stürzt ab

Lange sah es nach einem Sieg für die Küstenkoalition unter SPD-Führung aus, doch bei den ersten Hochrechnungen stürzt die SPD ab. Klarer Wahlsieger im Norden ist die CDU. Die Ereignisse des Tages zum Nachlesen.

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Die Landtagswahl in Schleswig-Holstein im Liveticker. Quelle: dpa

+++ 19.55 Uhr +++

Zweite Entscheidung im Superwahljahr 2017, zweite Niederlage für die SPD: Die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Torsten Albig haben die Landtagswahl in Schleswig-Holstein klar verloren. Gut vier Monate vor der Bundestagswahl wurde die bisher oppositionelle CDU am Sonntag mit großem Abstand stärkste Kraft. Die Union von Kanzlerin Angela Merkel bekommt damit Rückenwind für die noch wichtigere Wahl in Nordrhein-Westfalen in einer Woche und die bundesweite Entscheidung im September. Nach der verpatzten Saarland-Wahl muss SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz den nächsten Dämpfer für den erhofften Machtwechsel im Bund hinnehmen.

+++ 18.50 Uhr +++

Nach dem Sieg seiner Partei hat der schleswig-holsteinische CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther Anspruch auf die Regierungsbildung erhoben. "Das ist ein guter Tag für Schleswig-Holstein, das ist ein großartiger Tag für die CDU in Schleswig-Holstein, wir haben die Wahl gewonnen", rief Günther am Sonntag vor jubelnden Anhängern in Kiel. Die Regierung von Ministerpräsident Torsten Albig und SPD-Landeschef Ralf Stegner sei abgewählt worden. "Die Menschen haben gegen die Koalition des Stillstands gestimmt, weil sie eine Koalition des Aufbruchs wollen", sagte er. Mehr Reaktionen lesen Sie in der Übersicht.

+++ 18.30 Uhr +++

Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner hat sich enttäuscht vom Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl gezeigt. "Das ist ein bitterer Tag für die Sozialdemokraten. Da gibt es nichts schönzureden", sagte Stegner. "Wir werden uns angucken müssen, was die Gründe sind, wir haben unser Wahlziel nicht erreicht." Zu möglichen Koalitionsoptionen wollte sich der SPD-Bundesvize nicht näher äußern. Seine Partei werde das Ergebnis jetzt analysieren. "Wir werden jetzt nicht anfangen so zu tun, als hätten wir die Wahl gewonnen." Mehr Reaktionen lesen Sie in der Übersicht.

„Ich ärgere mich höllisch“
CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther Quelle: REUTERS
CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn Quelle: dpa
Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer Quelle: dpa
Torsten Albig, Ministerpräsident und SPD-Spitzenkandidat Quelle: dpa
SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz Quelle: AP
„Das ist ein klarer Sieg für Herrn Günther. Schleswig-Holstein ist für die SPD immer ein schwieriges Pflaster gewesen. Wir hatten uns auf einen harten Kampf eingestellt. Wir werden jetzt analysieren, wo die Fehler liegen und Schlüsse ziehen.“SPD-Generalsekretärin Katarina Barley Quelle: dpa
Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner Quelle: dpa

+++ 18.00 Uhr +++

Die CDU ist Wahlsieger in Schleswig-Holstein. Die Partei um Spitzenkandidat Daniel Günther hat am Sonntag nach den Prognosen von ARD und ZDF zwischen 33 und 34 Prozent der Stimmen gewonnen. Die bisherigen Koalitionspartner SPD, Grüne und Südschleswigscher Wählerverband SSW verbuchen bei der Landtagswahl schwere Verluste und können ihre Koalition wohl nicht fortsetzen. Die SPD von Ministerpräsident Torsten Albig erreicht zwischen 26 und 27 Prozent, die Grünen kommen auf 12,5 bis 13,5 Prozent, und der SSW fällt auf 3 bis 3,5 Prozent zurück. Die AfD erreicht 5,5 Prozent und dürfte damit erstmals in den Kieler Landtag einziehen. Piraten und Linke scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde.

+++ 15.40 Uhr +++

Letzte Umfragen deuten darauf hin, dass die Dreierkoalition aus SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband (SSW) ihre Mehrheit verlieren könnte. In den Umfragen lag die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Daniel Günther deutlich vor der SPD von Ministerpräsident Torsten Albig. Günther sagte bei der Stimmabgabe in Eckernförde, der Vorsprung in den Umfragen von drei Punkten sei nicht mehr hauchdünn. "Wir haben den Stimmungsumschwung wirklich geschafft, das war in den letzten Tagen spürbar."

+++ 15.00 Uhr +++

Es zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als vor fünf Jahren. Bis 14 Uhr gaben 42,51 der gut 2,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2012 hatte die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 37,7 gelegen, 2009 waren es 48,6 Prozent.

+++ 13.40 Uhr +++

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig hat sich bei seiner Stimmabgabe für die Landtagswahl am Sonntag optimistisch gezeigt. Der SPD-Politiker kam am Mittag in Kiel in Begleitung seiner Lebensgefährtin ins Wahllokal und sagte: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gewinnen, weil alle Umfragen bei den letzten Landtagswahlen immer falsch waren - und zwar frappierend falsch."

+++ 12.00 Uhr +++

Bis 11.00 Uhr hatten bereits 21,55 Prozent der gut 2,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie der Landeswahlleiter am Sonntag mitteilte. 2012 hatte die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt 17,7 Prozent betragen, 2009 waren es 25,9 Prozent. In diesem Jahr dürfen im Norden erstmals auch 16-Jährige den Landtag in Kiel wählen.



+++ 09.00 Uhr +++

In Schleswig-Holstein hat die mit Spannung erwartete Wahl eines neuen Landtags begonnen. Seit 08.00 Uhr am Sonntagmorgen konnten die rund 2,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Nach jüngsten Umfragen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der SPD und der CDU mit ihren Spitzenkandidaten Torsten Albig und Daniel Günther ab.

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