3. Die SPD erreicht mehr als 26 Prozent
Die wichtigste Basis unserer Vorhersage ist auch hier die Wahlsager-Projektion. Da verzeichnete die Partei zuletzt einen leichten Trend nach oben, der letzte Wert liegt über 26 Prozent. Auch hier wird die These von anderen Erhebungen gestützt, in Expertenbefragungen schafft die Partei diese Hürde locker. Auch für diese These gibt es aber ernstzunehmende Gegenargumente: Da ist zum einen das deutlich schlechtere Wahlergebnis 2009, auch hier wurde der Partei in den letzten Wochen ein leichter Aufwärtstrend unterstellt, den es so wohl gar nicht gab.
Außerdem sind die Umfrageergebnisse hier in sich ziemlich widersprüchlich, in den Prognosemärkten erreicht die Partei mal mehr, mal weniger als 26 Prozent. Vor allem aber könnte es die Partei auf den letzten Metern schwächen, dass eine Mehrheit für Rot-Grün nahezu aussichtslos ist, was die Mobilisierung verringern könnte. Wir glauben aber, dass die zuletzt leicht steigende Beliebtheit des Kandidaten Steinbrück und vielleicht auch der Wunsch nach einer großen Koalition am Ende den Ausschlag geben werden.
Wahrscheinlichkeit: 64 Prozent
4. Die Grünen erreichen ein schlechteres Ergebnis als 2009
Wir glauben an den Trend. Und der spricht gegen die Grünen. In der letzten Wahlsager-Projektion (9,7 Prozent) liegen sie nur einen Prozentpunkt unter ihrem Wahlergebnis von 2009 (10,7 Prozent). Die Grünen kommen aber von zeitweise stabilen 14 Prozent, anders als die meisten Parteien haben sie in den letzten Wochen vor der Wahl fast ausschließlich negative Schlagzeilen produziert. Vor allem aber ist die Situation diesmal eine völlig andere als 2009: Während vor vier Jahren die meisten Menschen eine große Koalition abwählen wollten, nehmen sie diese 2013 zumindest billigend in Kauf. Da scheint es für Sympathisant des gemäßigt linken Spektrums womöglich sinnvoller, SPD zu wählen.
Für die Grünen spricht zum einen die Widersprüchlichkeit der Umfrageergebnisse, drei Institute sahen zuletzt immerhin noch 11 Prozent Zustimmung. Zudem muss man den Grünen ein immenses Mobilisierungspotenzial unterstellen, 2011 wollten zeitweise über 20 Prozent die Partei wählen. Das wird aus unserer Sicht aber nicht reichen, um den negativen Trend zu drehen.
Wahrscheinlichkeit: 85 Prozent