Wahlticker Wahlkrimi in Niedersachsen: Rot-Grün gewinnt knapp

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15:30 Uhr Wenige Stunden vor Schließung der Wahllokale steigt die Nervosität in Niedersachsen. Bei der Landtagswahl wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der amtierenden schwarz-gelben Koalition von Ministerpräsident David McAllister (CDU) und Rot-Grün erwartet. Letzte Umfragen sahen die beiden Lager nahezu gleich auf. Die Wahl stieß bei den Bürgern zunächst jedoch nur auf verhaltenes Interesse. Bis Sonntagmittag gab erst knapp ein Viertel der Wahlberechtigten die Stimme ab.

13:18 Uhr
Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Niedersachsen lag zur Mittagszeit ähnlich niedrig wie 2008. Am Wahlsonntag um 12.30 Uhr betrug sie 23,03 Prozent, wie die Landeswahlleiterin mitteilte. Bei der Landtagswahl 2008 waren es um diese Uhrzeit ebenfalls nur 22,65 Prozent gewesen. Insgesamt sind am Sonntag 6,1 Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 1974 hatte die Wahlbeteiligung insgesamt laut dem Statistik-Portal "Statista" bei 84,4 Prozent gelegen. Seitdem ist sie rückläufig. 2008 betrug sie noch 57,1 Prozent.

11:20 Uhr McAllister rechnet weiter mit einem knappen Ausgang. „Es ist ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte der Regierungschef, nachdem er in seinem Heimatort Bad Bederkesa bei Cuxhaven gewählt hatte. SPD-Herausforderer Weil sagte bei der Stimmabgabe: „Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.“ Auch Altkanzler Gerhard Schröder und seine Frau Doris Schröder-Köpf, die sich erstmals für die SPD um ein Landtagsmandat bewirbt, gaben bereits am Vormittag ihre Stimme ab.

10:15 Uhr Rund zwei Stunden nach Öffnung der Wahllokale hatten erst knapp 5,4 Prozent der Wähler ihre Stimme abgeben, wie eine Mitarbeiterin der Landeswahlleitung in Hannover mitteilte. Vor fünf Jahren hatte die Beteiligung zum selben Zeitpunkt bei rund 5,7 Prozent gelegen.

Die Wahl in Niedersachsen wird auch in Berlin mit großer Spannung beobachtet, sie gilt als wichtiger Stimmungstest vor der Bundestagswahl im Herbst. Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der amtierenden CDU/FDP-Regierung unter Ministerpräsident David McAllister (CDU) und Rot-Grün voraus.

Die FDP muss nach den Umfragen jedoch um den Wiedereinzug in den Landtag fürchten. Falls die FDP scheitern sollte, würde voraussichtlich SPD-Herausforderer Stephan Weil neuer Regierungschef im zweitgrößten deutschen Flächenland. Weil ist derzeit noch Oberbürgermeister in der Landeshauptstadt Hannover.

Um die 135 Sitze im Parlament bewerben sich 659 Kandidaten. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte die CDU 42,5 Prozent bekommen und war damit stärkste Kraft geworden. Die SPD kam auf 30,1 Prozent, die FDP auf 8,2 Prozent und die Grünen auf 8,0 Prozent. Die Linke schaffte 2008 mit 7,1 Prozent erstmals in Niedersachsen den Sprung ins Parlament.

09:40 Uhr Die Spitzenkandidaten haben am Sonntagvormittag ihre Stimmen für die Landtagswahl in Niedersachsen abgegeben. Der amtierende Ministerpräsident David McAllister (CDU) setzte sein Kreuz in einer zum Wahllokal umfunktionierten Grundschule in seinem Heimatort Bad Bederkesa bei Cuxhaven. "Ein guter Tag für die CDU", sagte der 42-Jährige siegessicher. Er unterhielt sich auf dem Weg zum Wahllokal mit Nachbarn.

McAllisters Herausforderer, SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil, wählte hingegen in Hannover. Der 54-Jährige ist amtierender Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. "Ich habe den Eindruck, ich habe mein Bestes gegeben", sagte er mit Blick auf den zurückliegenden Wahlkampf. Nach Abgabe des Stimmzettels wollte er sich "die Laufschuhe anziehen und ausgiebig im Wald laufen gehen".

08:15 Uhr Bei der Landtagswahl in Niedersachsen kämpfen 16 Parteien um die Stimmen der rund 6,1 Millionen Wahlberechtigten. Davon treten 11 Parteien mit Landeslisten und 5 nur mit Direktkandidaten an. Insgesamt gehen 659 Kandidaten ins Rennen um ein Mandat, aus den Wahlkreisen kommen davon 584. Die übrigen haben sich nur über die Landeslisten beworben. Für die mehr als 9000 Urnen- und Briefwahlbezirke sind rund 83.000 Wahlhelfer eingeplant.

Jüngster Bewerber ist der 18-jährige Torben Franz, der sich in Nienburg für die Linke um ein Direktmandat bewirbt. Die ebenfalls 18 Jahre alte Katharina Wienken von der Piratenpartei aus Cloppenburg ist nur wenige Monate älter. Ältester Kandidat ist mit 86 Jahren der von Bündnis 21/Rentnerinnen- und Rentnerpartei aufgestellte Walter Mehring aus Laatzen bei Hannover. Älteste weibliche Bewerberin ist die 76-jährige Hildesheimerin Regina Ruberg von den Freien Wählern.

08:00 Uhr Bei sonnigem Winterwetter hat in Niedersachsen die Landtagswahl begonnen - die 6,1 Millionen Wahlberechtigten können nun ihre Stimme abgeben. Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün voraus. Vor allem das Abschneiden der FDP könnte darüber entscheiden, ob Ministerpräsident David McAllister (CDU) seine schwarz-gelbe Koalition fortsetzen kann - oder SPD-Herausforderer Stephan Weil neuer Regierungschef im zweitgrößten deutschen Flächenland wird. Weil ist derzeit noch Oberbürgermeister in der Landeshauptstadt Hannover.

(mit Material von dpa und Reuters)

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