Kurz vor Mitternacht: Nach dem vorläufigen Endergebnis verliert die CDU von Ministerpräsident David McAllister 6,5 Punkte auf 36,0 Prozent nach 42,5 Prozent 2008. Ihr Koalitionspartner FDP erzielte ein Rekordergebnis von 9,9 (2008: 8,2) Prozent. Die SPD unter ihrem Spitzenkandidaten Stephan Weil verbesserte sich auf 32,6 Prozent, nachdem sie 2008 mit 30,3 Prozent ihr schwächstes Ergebnis eingefahren hatte. Die Grünen schafften mit 13,7 Prozent ihr bestes Landtags-Wahlergebnis in Niedersachsen nach 8,2 Prozent vor fünf Jahren. Die Linkspartei verpasste mit 3,1 Prozent klar den Wiedereinzug in den Landtag nach 7,1 Prozent 2008. Die Piraten schafften mit 2,1 Prozent zum ersten Mal seit ihren Dreifach-Erfolg im vergangenen Jahr bei einer Landtagswahl nicht den Sprung ins Parlament. Die SPD verfügt damit im auf 137 Sitze vergrößerten Landtag über 49 Mandate, die Grünen erhalten 20 Sitze. Damit haben sie eine Mehrheit von einem Sitz gegenüber Schwarz-Gelb. Die CDU stellt 54 Abgeordnete, die FDP 14.
22:02 Uhr Immerhin eine Zahl steht fest: die Wahlbeteiligung stieg auf rund 60 Prozent.
21:31 Uhr Von wem wird Niedersachsen künftig regiert? Angesichts des knappen Ausgangs der Landtagswahl schließt McAllister eine große Koalition aus Union und SPD nicht aus. McAllister sagte: "Bei einem solchen Ergebnis kann man überhaupt nichts ausschließen."
20:41 Uhr Die jüngste ARD-Hochrechnung sieht SPD und Grüne prozentual hauchdünn vor CDU und FDP zusammen. Demnach kommt die CDU auf 36,3 Prozent und die FDP auf 9,8 Prozent, was zusammen 46,1 Prozent ergibt. Die SPD erhält 32,6 Prozent, die Grünen erreichen 13,6 Prozent. Zusammen hat Rot-Grün damit 46,2 Prozent.
20:11 Uhr Nach neuesten Hochrechnungen kommt die SPD zusammen mit den Grünen auf einen Vorsprung von 0,1 Prozent. Dennoch heißt das übertragen auf die Sitze, dass Schwarz-Gelb und Rot-Grün auf jeweils 74 Sitze kommen. Um ein klares Ergebnis nennen zu können, müssen erst alle Stimmen ausgezählt und Überhangmandate zugerechnet werden.
20:05 Uhr FDP-Chef Philipp Rösler erwartet nach dem Wahlerfolg in Niedersachsen eine Trendwende für seine Partei. "Wir haben gezeigt: Wir schaffen Wahlerfolge und Wahlsiege", sagte Rösler. "Auch Schwarz-Gelb kann es schaffen", fügte er hinzu. Er rechne mit einem starken Abschneiden bei der Bundestagswahl im Herbst. "Das Rennen hat jetzt erst angefangen", sagte der FDP-Chef. "Die Freie Demokraten werden jetzt loslegen."
19:40 Uhr David McAllister sprach gerade vor seinen Parteianhängern, und trotz des unklaren Wahlausgangs gibt sich McAllister wortgewaltig: "Die CDU ist die Superpartei".
19:25 Uhr Auch nach der dritten Hochrechnung gibt es immer noch keine klare Mehrheit für Schwarz-Gelb. Die FDP manifestiert ihren Wert bei 9,7 Prozent. Die Partei verdankt ihr starkes Abschneiden nach einer ersten Analyse der Forschungsgruppe Wahlen massiven Leihstimmen der CDU-Wähler. Die Forscher sprachen von einem „Last-Minute-Transfer im schwarz-gelben Lager“: 80 Prozent der aktuellen FDP-Wähler wählten eigentlich CDU.
19:05 Uhr Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hat einer Ampel-Koalition in Niedersachsen eine Absage erteilt. Man sei "sehr, sehr weit weg von der FDP - in allen Fragen", sagte Roth. Das überraschend starke Ergebnis der FDP erklärte Roth mit "Leiharbeit der CDU". Man habe die Partei stützen wollen. Sie glaube jedoch nicht, "dass sich eine inhaltsleere Partei wie die FDP halten kann". Zum Ausgang der Niedersachsen-Wahl sagte Roth, Schwarz-Gelb habe insgesamt verloren. Das sei ein gutes Signal, dass ein Wechsel möglich ist und ein gutes Signal für Bayern und für die Bundestagswahl.
18:46 Uhr Auch nach einer weiteren Hochrechnung zeichnet sich nur eine hauchdünne Mehrheit für Schwarz-Gelb. In den Reaktionen zeigt sich, dass die politische Konkurrenz auf das gute Abschneiden der FDP eingeschossen hat: Sie sei eine kompetenzfreie Luftballonpartei und eine Partei, die ohne Fremdblutzufuhr nicht bestehen kann.
18:43 Uhr Der niedersächsische SPD-Fraktionschef Stefan Schostok hält die FDP trotz ihres Erfolgs bei der Landtagswahl weiter für schwach. Schostok sagte, die FDP habe den Wiedereinzug in den Landtag nicht aus eigener Kraft geschafft. Grund sei vielmehr die "Leihstimmenkampagne" bei der CDU. Schostok äußerte zugleich die Hoffnung, dass es doch noch zu einer rot-grünen Mehrheit reichen wird. Das Ergebnis sei "extrem knapp".18:17 Uhr Auch die erste Hochrechnung (ZDF) bestätigt den Wahlkrimi, der sich in Niedersachsen abzeichnet: CDU: 36,8%, SPD: 32,9%, FDP: 9,6%, Grüne: 13,5%, Linke: 3%, Piraten: 2%, Sonstige: 4,2%