Walter Lindner Bundesregierung ernennt Ebola-Beauftragten

Der Botschafter Walter Lindner, früher Leiter des Krisenreaktionszentrums, wird Ebola-Beauftragter der Bundesregierung. Man erhofft sich durch die Personalie vor allem eine bessere Abstimmung in der Krise.

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Walter Lindner, früher oberster Krisenmanager des Auswärtigen Amts, wird Ebola-Beauftragter der Bundesregierung. Quelle: dpa

Berlin Die Bundesregierung will mit der Ernennung eines eigenen Ebola-Beauftragten ihre Hilfe für die betroffenen afrikanischen Staaten international stärker abstimmen. Den Posten übernehme der frühere Leiter des Krisenreaktionszentrums des Auswärtigen Amtes und jetzige Botschafter in Venezuela, Walter Lindner, teilte die Regierung am Mittwoch in Berlin mit. Zu Einsätzen in den Krisengebieten haben sich bisher mehr als 5000 Freiwillige beim Verteidigungsministerium und beim Deutschen Roten Kreuz gemeldet. Aus ihnen werden nun geeignete Helfer ausgewählt.

Am Nachmittag wollten Staatssekretäre mehrerer Ministerien erneut über eine Aufstockung der deutschen Hilfe beraten. Am stärksten ist Liberia von der Ebola-Epidemie betroffen. Auch in Guinea und Sierra Leone grassiert die Seuche. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt die Zahl der Toten mit 3091 bei insgesamt mehr als 6500 Erkrankten an. In den USA wurde erstmals bei einem Flugreisenden aus Liberia Ebola nachgewiesen.

Lindner war bereits von 2010 bis 2012 Beauftragter für die Afrika-Politik im Auswärtigen Amt und davor Botschafter in Kenia. Zudem war er Sprecher von Außenminister Joschka Fischer.

Teil der deutschen Hilfe ist der Aufbau einer Luftbrücke nach Westafrika und eines mobilen Krankenhauses mit etwa 300 Betten. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte vor eineinhalb Wochen einen Aufruf an Bundeswehr-Angehörige gerichtet, sich freiwillig für den Einsatz zu melden. Außerdem warb Gesundheitsminister Hermann Gröhe um Freiwillige für den Aufbau einer Behandlungsstation des Roten Kreuzes.

Dem Verteidigungsministerium zufolge werden derzeit 5000 Rückmeldungen auf geeignete Kandidaten durchgesehen. Sie würden vor dem Einsatz am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg geschult werden. Beim Gesundheitsministerium haben sich nach dessen Angaben rund 1500 Menschen gemeldet, die entweder um Informationen gebeten oder sich konkret beworben hätten.

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