Warten auf den G36-Nachfolger Bundeswehr schafft 1200 Übergangsgewehre an

Fast 170.000 Gewehre müssen ausgemustert oder nachgerüstet werden. Mit 1200 Exemplaren soll die Zeit bis zur Entscheidung für ein Nachfolgemodell überbrückt werden. Hersteller bleibt weiterhin: Heckler & Koch.

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Bei sehr vielen Feuerstößen hintereinander wird das Gewehr heiß – und der Lauf verzieht sich. Quelle: AFP

Berlin Bis zur Entscheidung über einen Nachfolger für das umstrittene Sturmgewehr G36 schafft die Bundeswehr zusätzlich 1200 Gewehre an. Es handelt sich um 600 Sturmgewehre auf der Basis des in der Bundeswehr bereits genutzten Gewehrs G27P sowie 600 leichte Maschinengewehre MG4. Einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag) bestätigte das Ministerium am Donnerstagabend.

Bei der Beschaffung handele es sich um eine Interimslösung für eine kleine Gruppe von Soldaten im Einsatz, schreibt die Zeitung. Damit komme abermals der Hersteller Heckler & Koch zum Zug, mit dem das Verteidigungsministerium während der Debatte über das G36 teils heftig aneinandergeraten war. Die Entscheidung darüber, wie es grundsätzlich weitergehe, ob also das G36 in der Bundeswehr ersetzt oder auch modifiziert wird, solle bis Ende des Jahres fallen.

Das G36 war bislang die Standardwaffe der Bundeswehr. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte im Mai angeordnet, alle 167.000 Exemplare auszumustern oder nachzurüsten. Die Ergebnisse einer vom Ministerium eingesetzten Kommission zur Untersuchung der Treffsicherheit des G36 sollen am 1. Oktober veröffentlicht werden. Der Hersteller Heckler & Koch streitet etwaige Mängel an der Waffe ab. Er will gerichtlich feststellen lassen, „dass die behaupteten Sachmängel nicht bestehen“.

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