Werner knallhart

Washington oder Berlin: Welche Hauptstadt ist cooler?

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Unschlagbar: Berliner Hamburger

In Berlin toppen das die heimischen Läden leicht: mit Sojabällchen, Halloumi, Sauerkraut, gegrilltem Gemüse, Aioli, Bio-Rind, Büffelmozzarella, Birne und Ziegenkäse.

Auch, wenn man in D.C. immerhin gefragt wird, wie lange man sein Rindfleisch gebraten haben will: Gegen einen Berliner Hamburger kommen die Amis nicht mehr an.

4 zu 1 für Berlin.

von Bert Losse, Konrad Fischer, Matthias Kamp

4.  Preise im Café

Der Kaffee schmeckt in Washington bis auf den neu aufköchelnden Filterkaffee hier und da genauso wie in Berlin. Aber die Preise liegen allesamt auf oder über Starbucks-Niveau. Einen schönen Cappuccino für 2 Euro 20, das gibt es nur in Berlin.

Und noch ein Wort zum Werner-knallhart-Croissant-Index: Ja, in Deutschland schmecken Croissants nicht selten nach Toastbrot. Aber wer weiß wo, bekommt herrlich duftende, knusprig-zarte Exemplare für zwischen 1 bis 2 Euro sogar im Café.

In Washington wirbt eine Bäckereikette derzeit mit "zwei Croissants für 5 Dollar". Einzelpreis gerne mal um die 3 Dollar 50. Plus Steuern plus 15 Prozent Trinkgeld. Dazu die neueste Marotte am Wochenende: Einige Cafés in Washington schalten das WLAN aus. Damit die Leute nicht so lange bleiben. 5 zu 1 für Berlin.

5. Fahrrad fahren

In Berlin sind Fahrradfahrer die natürlichen Feinde der Autofahrer. In Washington ist Radfahren so neu, da konnte dieser Hass noch nicht gedeihen. Auf dem Rad fühlt man sich in D.C. geradezu als der Schützling der Autofahrer. Zum Glück, denn Radwege gibt es nur in ruhigen Wohngebieten, also dort, wo sie nicht stören. Auf den vierspurigen Hauptstraßen geht man auf zwei Rädern fast unter. Aber weil nicht so gerast wird wie in Berlin, wird man nicht so schnell totgefahren.

Der Clou: In Washington kann seit 2010 jeder, der eine Kreditkarte hat, innerhalb von Sekunden ohne Mitgliedschaft ein Fahrrad an einer Station ausleihen. Auch Touristen.

Nachteil in Washington ist der Erfolg des Systems. Morgens sind die Stationen in den Wohngebieten leergefegt, die Stationen rund um die Büros downtown überfüllt. Man wird das Rad dann dort nicht los. Abends ist es umgekehrt. Parkplatzprobleme für Fahrräder. Mehr Stationen wären die Lösung.

In Berlin muss man Mitglied sein. Das schreckt Touristen ab. Außerdem muss das Rad wurschtelig mit einem Bügelschloss verrammelt werden. In Washington schnappen die Räder in der Station ein und werden automatisch verriegelt. Fertig. Punkt für D.C. Stand: 5 zu 2.

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