Wirtschaftliche Freiheit Deutschland rutscht weltweit auf Rang 28 ab

Zunehmende Eingriffe des Staates in die Wirtschaft haben Deutschland im internationalen Economic-Freedom-Index 2014 abrutschen lassen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Deutsche Fahne Quelle: dpa

Im Vergleich zum Vorjahr verlor Deutschland neun Plätze und liegt mit Rang 28 nur noch knapp vor Ruanda und inzwischen hinter Ländern wie Armenien, Georgien, Rumänien, Katar und Jordanien. Das geht aus dem neuen Ranking hervor, das das Fraser Institute aus dem kanadischen Vancouver am kommenden Montag veröffentlichen wird und der WirtschaftsWoche bereits vorliegt. Für Deutschland hat das Liberale Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung an der Studie teilgenommen.

Spitzenreiter im Ranking der wirtschaftlichen Freiheit sind Hongkong vor Singapur, Neuseeland, der Schweiz und Mauritius. Schlusslicht auf Rang 152 ist Venezuela, noch hinter der Republik Kongo, Simbabwe und Argentinien. Deutschland hat zwar Boden verloren, andere große Euro-Staaten schneiden aber deutlich schlechter ab. Frankreich schafft nur Platz 58, Italien rangiert auf Rang 78.

Weltweite Bestwerte erreicht Deutschland nur beim Rechtssystem, dem Schutz des Privateigentums vor dem Zugriff des Staates und Dritter sowie in der Währungspolitik. Schwächen sieht das Fraser Institute vor allem in der starken Regulierung des Arbeitsmarktes und des Kreditmarktes. Zugenommen haben die Vorschriften für Unternehmen. „Mehr Transfers und Subventionen, eine seit Jahren erodierende Unabhängigkeit der Justiz sowie zunehmende nicht tarifäre Handelshemmnisse gefährden auf lange Sicht Wachstum und Wohlstand“, kritisiert Detmar Doering, Leiter des Liberalen Instituts.

In den Index gehen insgesamt 42 Maßzahlen ein, vor allem auf Basis von Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und des World Economic Forum. Bewertet werden individuelle Wahlfreiheit, freiwilliger Austausch auf Märkten, Wettbewerb und der Schutz der Person und des Eigentums. Der neue Freiheitsbericht berücksichtigt die Werte des Jahres 2012. Anderthalb Jahre dauert es, bis für alle untersuchten Staaten die Daten vorliegen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%