- Sparen ließe sich bei den sechs Digitalsendern, für die allein das ZDF 2012 rund 70 Millionen Euro ausgab. Selbst der Ex-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, brachte ein Aus gleich aller sechs Kanäle ins Spiel.
Seit Jahren fordern Kritiker von ARD und ZDF, sich von ihren Beteiligungen an den Produktionsfirmen Studio Hamburg und Bavaria zu trennen. Ihr Vorwurf lautet, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihre Beteiligungstöchter immer wieder mit Aufträgen versorgen, die private Produzenten preisgünstiger erledigen könnten.
Sparen könnten die Sender auch intern. So unterhält der SWR drei Funkhäuser in Stuttgart, Baden-Baden und Mainz. Hinzu kommen neun Studios, elf Korrespondenten- und zwölf Regionalbüros, davon gleich zwei am Bodensee: eines in Friedrichshafen und in Konstanz. Angesiedelt bei der Sächsischen Staatskanzlei fahndet die Arbeitsgruppe Beitragsstabilität im Auftrag der Länder nach Sparpotenzialen. Sie hat auch die Vielzahl der Rundfunkprogramme der ARD-Anstalten im Visier.
Ob es tatsächlich zu nennenswerten Reformen kommt, bezweifeln Experten. Dabei steigt der Spardruck. Denn derzeit rechnen die Mitglieder der KEF aus, welche Konsequenzen ein komplettes Werbeverbot im Programm von ZDF und ARD hätte, eine alte Forderung der Privatsender. Die KEF-Kalkulation kann Folgen für den Beitragszahler haben: Der müsste den Ausfall der Reklameeinnahmen ersetzen. 2005 hat die KEF das schon mal durchgerechnet. Ergebnis: Der Rundfunkbeitrag müsste steigen, um 1,24 Euro.