Zu teuer, zu schwach, zu spät? Die neue Fregatte in Bildern

So sieht das neue Typschiff "Baden-Württemberg" aus, das bald bei der Marine in Dienst gestellt wird.

Die Fregatte F-125 ist das größte Kriegsschiff das in in Dienst der Marine stand. Mit der "Baden-Württemberg" befindet sich das Typschiff der neuen Klasse in der Abnahme, drei weitere Schiffe sind bei Thyssenkrupp und Lürssen in Bau. 3,1 Milliarden Euro hat sich die Bundeswehr die neue Fregattenklasse kosten, die 26 Monate zu spät kommt und rund eine halbe Milliarde Euro teurer wurde als geplant. Quelle: dpa
Die Marine stellte Journalisten das fast 150 Meter lange Kampfschiff vor. Bis zu der für Ende Mai geplanten Endabnahme gehört es offiziell noch den Werften Lürssen und Thyssenkrupp Marine Systems. 
Als spärlich bewaffnet betrachten viele Militärexperten die Fregatte F-125. Tatsächlich verfügt die "Baden-Württemberg" über keine Raketen für den Luft- oder Seekrieg - selbst die U-Boot-Jagd müssten künftig die Bordhubschrauber übernehmen. Quelle: dpa
Für einen großen Seekrieg ist das neue Kriegsschiff indes nicht konzipiert. Die so genannte "Stabilisierungsfregatte" soll etwa dem Kampf gegen Piraterie dienen - und verfügt über mehrere schwere Maschinengewehre, die sich sehr flexibel bewegen lassen. Leichter als die statischen Waffensysteme älterer Zerstörer können sie Schnellboote bekämpfen, die sich rasch auf das Boot zubewegen.
Im Innern der Fregatte freuen sich die Soldaten über deutlich mehr Platz: In den Gängen herrscht kein Gedränge, die Soldaten schlafen meist in Vier-Bett-Kajüten mit Dusche. Keiner muss mehr in die Massenduschen mit mehr als 30 Kameraden.
Nur 120 Marinesoldaten fahren die F-125. Die Stammbesatzung ist damit um die Hälfte kleiner als bei früheren Fregatten. Möglich war dies, da vom Brandschutz bis zum Antrieb viel mehr Prozesse automatisiert wurden. In einem Kontrollraum laufen sämtliche Informationen zusammen.
Die Marine, die Hersteller und das Bundeswehr-Beschaffungsamt luden Journalisten ein, das neue Vorzeige-Schiff der deutschen Streitkräfte zu besichtigen. Auf der Brücke drängen sie sich um Fregattenkapitän Markus Venker, der eine zehnmonatige "Kommandantenspielzeit" angeordnet hatte.
Bei Windstärke acht lässt der Kommandant einen Kurs "hart am Wind" anlegen: Wellen brechen sich am 7200 Tonnen schweren Schiff, das sich bis zu 30 Grad zur Seite neigt. Von den Fahreigenschaften ist Kapitän Venker begeistert - die F-125 sei das beste Schiff, auf dem er je gefahren sei.
Die "Baden-Württemberg" und ihre drei Schwesterschiffe verfügen über vier Beiboote, so viele wie keine andere Fregattenklasse. Sie verfügen über eine ausgeklügelte Navigation, Maschinengewehre und zwei 370-PS-Motoren. Damit können sie sich bis zu 100 Kilometer vom Mutterschiff entfernen und auch bei Nacht operieren. Die Marine will in Zukunft Spezialkräfte mit der Fregatte in ihre Einsatzgebiete bringen. Quelle: dpa
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%