Deviseninterventionen Tschechiens Nationalbank verzögert Euro-Einführung

Tschechiens Präsident Milos Zeman wirft der Nationalbank in Prag vor, die Euro-Einführung absichtlich zu verzögern. Die Notenbank hatte zuvor die tschechische Krone abgewertet und so den Übergang zum Euro erschwert.

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Milos Zeman, der tschechische Präsident, mutmaßt, die Notenbank wolle ihre eigene Macht schützen. Quelle: dapd

Prag Der tschechische Präsident Milos Zeman hat der Nationalbank in Prag vorgeworfen, mit ihrer Währungspolitik die Euro-Einführung in seinem Land weiter hinauszuzögern. „Mit der Abwertung der tschechischen Krone hat die Nationalbank den Übergang zum Euro in absehbarer Zeit praktisch unmöglich gemacht“, sagte Zeman der Zeitung „Pravo“ (Freitag). Die Mitte-Links-Regierung unter Bohuslav Sobotka hatte zuletzt das Jahr 2020 als Zieldatum für den Euro-Beitritt in Aussicht gestellt.

Es sei nicht auszuschließen, dass die Nationalbank nur ihre eigenen Kompetenzen sichern wolle, die sie nach der Euro-Einführung an die Europäische Zentralbank abgeben müsste, kritisierte Zeman. Die Nationalbank (CNB) unter Gouverneur Miroslav Singer hatte im November begonnen, die Krone mit Deviseninterventionen zu schwächen. Begründet wurde dies mit Deflationsgefahren.

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