+++ Der Nachrichtenüberblick +++ Schottische Regierung droht mit Brexit-Veto

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Knappes Drittel der Deutschen will ebenfalls ein Referendum

+++ 59 Prozent der Schotten in Umfrage für Unabhängigkeit +++

Eine deutliche Mehrheit der Schotten spricht sich laut einer Umfrage für eine Abspaltung von Großbritannien aus. 59 Prozent der Befragten sind jetzt für die Unabhängigkeit, wie aus der Erhebung für die Zeitung „Sunday Post“ hervorgeht. Beim letzten Referendum zu der Frage im Jahr 2014 waren es nur 45 Prozent. Die Mehrheit war dafür, im Vereinigten Königreich zu bleiben. Eine Sorge war damals, dass Schottland nicht mehr Teil der Europäischen Union sein könnte. Nach dem Brexit-Votum hat sich die Stimmung geändert – in Schottland stimmten 62 Prozent der Bürger für den britischen EU-Verbleib. Sollte sich Schottland tatsächlich von Großbritannien abspalten, könnte das Land wieder der EU beitreten.

+++ Umfrage: Knappes Drittel der Deutschen will ebenfalls ein Referendum +++

Fast jeder dritte Bundesbürger spricht sich auch in Deutschland für ein Referendum über die Mitgliedschaft in der Europäischen Union aus. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Bild am Sonntag“ hervor. 29 Prozent seien demnach für eine solche Volksabstimmung, 63 Prozent lehnten dies ab. 63 Prozent der Deutschen finden das Brexit-Votum der Briten laut Emnid schlecht, nur elf Prozent gut. Zwei von drei Personen sprachen sich dafür aus, dass die EU jetzt grundlegend reformiert werden sollte. 21 Prozent sehen dafür keine Notwendigkeit. Für die Erhebung wurden am Freitag 500 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

+++ Neues Brexit-Referendum: 2,8 Millionen Briten dafür +++

Millionen Briten fordern ein zweites Referendum über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union. Eine offizielle Online-Petition an das Parlament in London hatte am Sonntagmorgen bereits 2,8 Millionen Unterzeichner. Diese verlangen, dass es eine neue Volksabstimmung geben soll, wenn die Wahlbeteiligung unter 75 Prozent liegt oder weniger als 60 Prozent der Wähler für oder gegen den Brexit stimmen. Beide Bedingungen treffen auf das Ergebnis des Referendums zu. Die Petition wurde bereits vor dem Votum am 23. Juni ins Netz gestellt. Sie findet derzeit rasant Zuspruch. Pro Minute kommen mehr als 3000 digitale Unterschriften hinzu. Starken Zuspruch findet die Petition im Raum London, wo der Widerstand gegen einen Brexit groß ist.

+++ Belgier wird Brexit-Beauftragter der EU +++

Ein belgischer Diplomat soll den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) vorbereiten. EU-Ratspräsident Donald Tusk benannte am Samstag Didier Seeuws für die Verhandlungen mit London, wie ein Sprecher mitteilte. Seeuws leitet derzeit das Ressort für Verkehr, Telekommunikation und Energie im Europäischen Rat. Nach der historischen Entscheidung dringen die EU-Mitgliedstaaten auf ein schnelles Ausscheiden Großbritanniens. Sie sehen sich unter Zeitdruck für eine Neuordnung, da in mehreren Ländern nach dem Brexit-Votum Befürworter eines EU-Austritts Aufwind erhalten.
Bei dem Referendum am Donnerstag hatte sich eine Mehrheit von fast 52 Prozent der britischen Wähler für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ausgesprochen, rund 48 Prozent votierten für einen Verbleib.

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