"Absurde Überregulierung wehrtechnischer Produkte" Chef von Krauss-Maffei Wegmann kritisiert Rüstungspolitik

Kampfpanzer Leopard 2 von KMW Quelle: dpa

Lange Planungen, andauernde Änderungen, zu viele Regeln: Frank Haun, Chef des Rüstungsunternehmens Krauss-Maffei Wegmann, geht mit der deutschen Politik hart ins Gericht.

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Der Chef des Münchner Rüstungsunternehmens Krauss-Maffei Wegmann (KMW), Frank Haun, kritisiert die deutsche Rüstungspolitik. „Ungewisse Planungsszenarien, lange Planungszyklen, die unvorstellbare Regulierung in Deutschland und eine unberechenbare Exportpolitik“ führten dazu, dass Rüstungsvorhaben regelmäßig länger dauerten und teurer würden, als zunächst geplant. Das sagte er im Interview mit der WirtschaftsWoche. „Laufende Änderungen an technisch-taktischen Forderungen“ oder „die absurde Überregulierung wehrtechnischer Produkte“ hätten sich zum Problem für die Branche entwickelt.

Er setzt darauf, dass die Prozesse deutlich einfacher werden, wenn Deutschland militärische Güter, wie geplant, künftig gemeinsam mit Frankreich in Auftrag gibt. Die Franzosen gelten in der Branche als deutlich unkomplizierter. Beide Parteien müssten sich auf gemeinsame Anforderungen einigen. Diese würden „anders aussehen als die jetzigen deutschen Regeln.“

Dem geplanten europäischen Rüstungsprojekt Pesco (Permanent Structured Cooperation) misst Haun wenig Bedeutung zu. Kürzlich haben sich 25 Mitglieder der EU zur Zusammenarbeit bei Verteidigungsvorhaben verpflichtet. Sie wollen gemeinsam militärische Güter bestellen und durch höhere Stückzahlen die Kosten senken. Für Pesco soll es ab 2020 ein jährliches Budget für Forschungsprojekte von 500 Millionen Euro geben. „Mit den Beträgen, die da genannt werden, wird man die Rüstung der europäischen Armeen nicht entscheidend verbessern können“, sagt Haun.

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