Atomkraftwerke EU soll Mittel für Abriss erst zur Hälfte gesichert haben

Die Staaten der EU-Gemeinschaft sollen laut Insidern gerade einmal die Hälfte der Mittel zum Abriss von Atomkraftwerken zurückgelegt haben. Die Finanzierungslücke könne sich allerdings noch verkleinern.

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Die EU soll die Abrissmittel für Atomkraftwerke erst zur Hälfte gesichert haben. Quelle: dpa

Die Europäische Union (EU) kämpft EU-Insidern zufolge mit den Kosten für den Abriss alter Atomkraftwerke. Die Staaten der Gemeinschaft hätten gerade einmal 52 Prozent der dafür und für das Atommüll-Management benötigten 253 Milliarden Euro zurückgelegt, sagten mit der Angelegenheit vertraute EU-Vertreter.

Dennoch könnte sich die Finanzierungslücke noch verkleinern, unter anderem weil die Laufzeit einiger Meiler verlängert werde und die Kraftwerke damit länger Gewinn abwerfen dürften. Die Zahlen stammen aus einem Bericht über die EU-Atomindustrie. Demnach liegt das Durchschnittsalter der 129 Reaktoren in der EU bei knapp 30 Jahren. Die Meiler stehen in rund der Hälfte der 28 EU-Länder und produzieren über ein Viertel des Stroms in der EU.

Den EU-Vertretern zufolge handelt es sich um vorläufige Berechnungen für den AKW-Rückbau, die bis Jahresende präzisiert werden sollen. Der letzte Report über die EU-Atomindustrie stammt noch aus der Zeit vor der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima vor fünf Jahren, die die Bundesregierung zum Atomausstieg veranlasste.

Umweltschützer kritisierten den jüngsten EU-Bericht als zu optimistisch und rechnen mit einer Vergrößerung der Finanzierungslücke. Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Rebecca Harms, bezeichnete den Bericht als bizarre Mischung aus Illusion und Propaganda.

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