Das Geld als abstrakte Maßeinheit, um Waren und Dienstleistungen handelbar zu machen, hat weder Marx noch sonst irgendein Theoretiker bisher sinnvoll abzuschaffen vermocht. Nicht einmal in der Theorie. Wirtschaft funktioniert kapitalistisch, egal wem Grund und Boden oder Produktionsmittel gehören. Es gibt Staatsmonopolkapitalismus und allerlei ähnlichen Unsinn, aber es gibt bisher keine Wirtschaftsform, die nicht kapitalistisch funktioniert. Aus diesem Grund ist auch die Vokabel "Antikapitalismus" nichts als eine ganz hohle Propaganda-Nummer.
Auch die berühmten idealtypischen Kollektive, die, sagen wir, Schuhe produzieren und dafür Leder, Plastik, Stoffe, Metallwaren und hunderte Sachen mehr einkaufen, müssen den Wert ihrer Schuhe in irgendein Wertverhältnis zu den Dienstleistungen beispielsweise eines Friseurkollektivs sprich eines Haarschnittes setzen. Und beiden Kollektiven gemeinsam ist, dass sie den Wert ihrer Waren und Dienstleistungen auch noch in ein Verhältnis zum Wert einer Herzoperation des Medizinkollektivs oder der Beschulungsleistung eines Lehrerkollektivs setzen müssen. Und schon ist man mitten im Kapitalismus. Das zu bestreiten ist einfach nur exemplarisch dumm.
Scharlatanerie
Marx hat zum Kapitalismus keine Alternative geliefert. Das gilt es festzuhalten. Man darf ihn also getrost als Kapitalisten bezeichnen. Marx war allerdings ein Anti-Eigentum-Fetischist und er ist jemand, der den gesunden Neid der Menschen ins Ungesunde anstachelte. Marx, dessen Hauptwerk sich "Das Kapital" nennt, hatte von Kapitalismus, von Finanzen und von Wirtschaft wenig Ahnung, aber er war von grenzenloser Selbstüberschätzung getrieben, wie dies für viele Sektenführer oder Religionsstifter zutrifft.
Der Marxismus ist nichts anderes als eine Wirtschaftslehre und als Solche pure Scharlatanerie, wie 150 Jahre kommunistische Geschichte weltweit in für die Menschen grausiger Empirie bewiesen haben. Marx liefert überhaupt kein Rezept wie volkswirtschaftliches Vermögen produziert wird, wie Geld verdient wird. Er redet permanent vom "Mehrwert". Seine Lehre konnte aber nie einen Mehrwert produzieren. Er liefert nur einen Haufen von Behauptungen denen gemäß der Kapitalismus das wirtschaftlich und moralisch unterlegene System wäre. In dem er stupide Umverteilungsphantasien bediente, hat Marx jedoch einen Sog von materiellen und ideellen Träumen ausgelöst, allerdings ohne, um es zu wiederholen, irgendeinen Weg volkswirtschaftlicher Gewinnmaximierung aufzuzeigen.
Der Traum von der ökonomischen und der damit einhergehenden Gleichheit aller Menschen, für sich gesehen ein schöner Traum, ist noch die beste Seite der hinten und vorne undurchdachten "Wirtschaftslehre" des kommunistischen Übervaters. Das nationale Wirtschaften und erst recht das globale waren zu Marxscher Zeit natürlich noch auf einem vergleichsweise einfach strukturierten Stand und in vielerlei Hinsicht kaum dem Mittelalter entronnen. Insofern ist Marx zu einem geringen Teil entschuldigt wenn seine Wirtschaftslehre heute erst recht versagt.