Der Tag nach der Frankreich-Wahl Fillon zieht sich zurück

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Finanzmärkte reagieren erleichtert

+++ 07.45 Uhr +++
Die Ölpreise haben am Montag von einem schwächeren amerikanischen Dollar profitiert. Die Weltreservewährung Dollar gab deutlich nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 52,24 US-Dollar. Das waren 28 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 24 Cent auf 49,86 Dollar. Händler begründeten die moderaten Preisaufschläge am Ölmarkt mit zwei Faktoren. Zum einen habe der deutlich schwächere Dollar die Ölnachfrage außerhalb des Dollarraums belebt, weil ein sinkender Dollarkurs Rohöl für diese Nachfrager verbilligt. Zum anderen wurde auf die größere Risikoneigung der Anleger verwiesen. Riskantere Anlagen, zu denen auch Rohöl gehört, seien infolge des Wahlausgangs in Frankreich begehrter, hieß es am Markt.

+++ 07.15 Uhr +++

Der sozialliberale Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron führt auch in der französischen Hauptstadt Paris, während seine rechtspopulistische Kontrahentin Marine Le Pen dort weit abgeschlagen ist. Laut Zahlen des Innenministeriums vom frühen Montagmorgen kam Macron auf 34,83 Prozent der Stimmen in Paris und lag damit vor dem Konservativen François Fillon, der 26,45 Prozent erreichte. Le Pen, die mit Macron in die Stichwahl am 7. Mai kommen wird, belegt nur Platz fünf mit 4,99 Prozent.

+++ 06.45 Uhr +++
Sollte Emmanuel Macron bei den Stichwahlen in Frankreich am 7. Mai erfolgreich sein, wäre dies ein gutes Zeichen für Europa, schreibt die „New York Times“ zum Ausgang der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich: „Aber das gute Abschneiden von Frau (Marine) Le Pen - die ein Referendum über das Verbleiben Frankreichs in der EU versprochen hat - ist ein weiteres Warnsignal für die steigende Gefahr: durch populistische rechte Politiker, in Europa und auf der ganzen Welt. Ihre fremdenfeindliche Front National wird stark bleiben, solange die Arbeitslosenrate in Frankreich im zweistelligen Bereich bleibt, und die vielen Franzosen, die glauben, dass die globalen Eliten sie fallen gelassen haben, nirgendwo anders Hoffnung finden.“

+++ 06.30 Uhr +++
Noch am Abend bedankte sich der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron bei seinen Anhänger, vor allem aber bei seinen Konkurrenten aus dem linken Lager. Diese Stimmen wird er in der Stichwahl brauchen.

+++ 06.15 Uhr +++
An den Finanzmärkten ist der Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl mit Erleichterung aufgenommen worden. Es herrscht aber keine Euphorie. Der Euro stieg in einer ersten Reaktion auf den Wahlausgang bis zu knapp zwei Prozent auf den höchsten Stand seit knapp fünf Monaten. Da die Unsicherheit bis zur Stichwahl aber anhalten dürfte, gab die europäische Gemeinschaftswährung am Montagmorgen einen Teil der Gewinne wieder ab. Zuletzt kostete der Euro mit 1,0840 Dollar aber immer noch deutlich mehr als am Freitagabend. Der Ausgang der ersten Runde der Präsidentschaftswahl sei positiv für den Euro, hieß es in einer Studie der Unicredit.

+++ 06.00 Uhr +++
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat in der ersten Runde der Präsidentenwahl nach Zahl der Stimmen das beste Ergebnis in der Geschichte ihrer Front National erzielt.

Vier Gründe für das starke Abschneiden der Extremen

Nach fast vollständiger Auszählung stimmten mehr als 7,6 Millionen Franzosen für Le Pen, wie das Innenministerium am Montagmorgen auf seiner Internetseite bekanntgab. Das sind deutlich mehr als die 6,8 Millionen Stimmen, die die Front National landesweit in der zweiten Runde der Regionalwahlen 2015 bekam - der bisherige Stimmrekord der rechtsextremen Partei.

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