Ermittler Attentäter von St. Petersburg stammt aus Kirgistan

Mindestens 14 Menschen sterben bei dem Anschlag in St. Petersburg. Ermittlern zufolge stammt der Attentäter aus Kirgistan. Medien berichten Brisantes: Extremisten sollen den Mann erst vor kurzem angeworben haben.

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Feuerwehrautos und Krankenwägen stehen am 04.04.2017 vor der U-Bahn Station am Sennaja-Platz in St. Petersburg (Russland). Quelle: dpa

Nach dem Anschlag in St. Petersburg haben Ermittler einen 22-jährigen Mann aus Kirgistan als Attentäter identifiziert. Akbarschon Dschalilow sei bei der Explosion getötet worden, teilte das staatliche Ermittlungskomitee in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit. Seine DNA-Spuren seien an zwei Bomben gefunden worden. Es soll sich dabei um einen Mann aus Kirgistan mit russischem Pass handeln. Nach Medienberichten wurde er erst in diesem Jahr von einer islamistischen Organisation angeworben. Interfax beruft sich dabei auf eine nicht näher genannte Quelle.

Bei dem Anschlag am Montag in der U-Bahn waren mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Elf Menschen starben direkt bei der Explosion, drei weitere erlagen später ihren Verletzungen, wie Gesundheitsministerin Weronika Skworzowa mitteilte. Am Dienstag lagen noch 49 Verletzte in Kliniken.

Der Quelle zufolge soll der Mann eine Hochschule besucht und seinem Vater in einer Autowerkstatt geholfen haben. Er habe in St. Petersburg gelebt und sei im Februar 2017 für einige Wochen nach Kirgistan gereist, hieß es. „Er ist als völlig veränderter Mensch zurückgekehrt“, zitierte Interfax die Quelle. Die Behörden gehen davon aus, dass er während dieser Wochen von Extremisten angeworben wurde.

Die Familie lebte laut Interfax seit rund fünf Jahren in der Stadt Osch im Ferghana-Tal im Süden Kirgistans. Nachbarn beschrieben den Mann der Agentur gegenüber als tüchtig. „Er konnte jede Arbeit verrichten“, sagte ein Nachbar. Der 22-Jährige habe „goldene Hände“ gehabt.

Der Kreml schloss nicht aus, dass der Bombenanschlag in St. Petersburg auf den Besuch von Präsident Wladimir Putin zielen sollte. „Allein die Tatsache, dass der Terroranschlag verübt wurde, während das Staatsoberhaupt in der Stadt war, zwingt zum Nachdenken“, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.

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